40 Alexander der Große. Theben. ry. Alexander der Große und seine Zeit. 336-323. Alerander des Großen Kriegszüge. Ende des persischen Reiches. §. 26. 335‘ Theben zerstört. Aristoteles. Erbe des makedonischen Thrones war Alexander, Sohn des Philipp geb. 356. und der Olympias. In seinem 13. Jahre erhielt er zum Lehrer den durch Scharfsinn und Wissen hochberühmten Philosophen Aristoteles aus Stagira (auf Chalcidice), der den begabten Knaben in die hellenische Bildung, in Wissenschaft und Kunst einführte und ihn mit Homer bekannt machte, dessen Lektüre ihn so begeisterte, daß er den Helden der Ilias nachzustreben suchte, Achilles sich zum Vorbilde nahm und als König seinen Freund Hephasstion Patroklus nannte. Königlicher Sinn, kühner Unternehmungsgeist, unersättliche Ruhmbegierde waren die hervorstechenden Eigenschaften dieses glanzenden Cha¬ rakters. Bei der Bändigung des thessalischen Pferdes Bucephalus, das sein Leibroß wurde, und durch seine Tapferkeit bei Chäronea erregte er schon als Jüngling die Bewunderung seines Vaters und aller Macedonier. Als er in 336. seinem 21. Jahre den Thron bestieg, nahm er den Plan fernes Vaters, das persische Reich zu erobern, mit aller Kraft eines jungen Helden auf, zog schnell nach Griechenland, das Demosthenes bei der Jugend dieses Königs zu befreien hoffte, besetzte Theben und ließ sich in Korinth zum Oberfeldherrn der Grie¬ chen gegen die Perser ernennen. Auch diesmal nahmen die Spartaner keinen Antheil an der Versammlung. Daraus zog er wieder nach Macedonien, be- 335. siegte die nördlichen Barbaren, Thracier, Illyrier und Triballer (zwischen Hä- mus und Donau) und wurde durch den Aufstand der Thebaner wieder nach Griechenland zurückgerufen. Auf die falsche Nachricht von seinem Tode ent¬ stand nämlich in ganz Griechenland eine ungeheure Bewegung, am meisten in Theben, wo die macedonische Besatzung angegriffen wurde. Aber ehe die verschiedenen Staaten zu einem gemeinsamen Entschlüsse kommen konnten, stand Alexander vor Theben und erstürmte die Stadt, nachdem sie jede Versöhnung zurückgewiesen hatte. 6000 Thebaner fanden hier den Tod, die übrigen 30,000 Einwohner wurden nach einem Beschluß der böotischen Städte in die Sklaverei verkauft, die Stadt gänzlich zerstört und nur die Tempel, das Haus und die Familie des Hymnendichters Pindar (522 bis 442) verschont. Auf dies hin unterwarfen sich die übrigen Griechen, Alexander kehrte nach Macedonien zurück und vollendete seine Rüstungen zum persischen Feldzug. §. 27. 334. Granikus. Als Reichsverweser und Hüter Griechenlands und der Barbaren lieg Alexander den erprobten Feldherrn seines Vaters, Antipater, mit 13,500 Mann in Macedonien zurück und trat mit einem aus Macedoniern und Grie¬ chen bestehenden Heere von 30,000 Fußgängern und 5000 Reitern seinen 334. Zug an. Nachdem er Thracien durchzogen hatte und über den Hellespont ge-