Die Feldzüge von 1761 und 1762. Ende des Krieges. § 60. Preußens Feinde hofften indes auf seine Erschöpfung. In der That betrug das preußische Heer im Frühling IM nur 96 000 Mann, größtenteils Neulinge. Diesmal beschränkte sich Friedrich" daher ganz auf die Verteidigung, ließ Sachsen durch den Prinzen Heinrich decken uud schützte Schlesien, indem er mit 57 000 Mann bei Bumelwitz (uuweit Schweidnitz) ein sehr festes Lager bezog. Hier schlossen ihn die Russen und Öster¬ reicher, 132 000 Mann unter Buturlin und Laudon, ein (20. August bis 10. September), wagten aber nicht ihn anzu¬ greifen und zogen wieder ab. Doch gelang es Laudon, die Festung Schweidnitz am 30. September zu überrumpeln, und den Ruffers, ^as durch Oberst von der Hey de mit Hilfe der Bürgerschaft heldenhaft verteidigteLo lberg (16. Dezember) ein¬ zunehmen. Die Schweden wurden auch in diesem Jahre vom Obersten v. Belling zurückgejagt. Der Plan eines Verräters, des schlesischen Barons v. Warkotsch, die Person des Königs in Woiselwitz bei Strehlen (1. Dezember) den Österreichern in die Hände zu spielen, mißlang. Ein harter Verlust war Eng¬ lands Abfall, dessen neuer König Georg III. an Preußen jetzt keine Subsidien mehr zahlte. Da wurde Friedrichs mißliche Lage durch den Tod der Kaiserin Elisabeth (5. Januar 1762) wesentlich gebessert. Ihr Nachfolger, Peter III., ein Verehrer Friedrichs des Großen, inachte sofort mit ihm Frieden und Freundschaft (5. Mai); auch Schweden schloß nun (22. Mai) Frieden. Der König konnte 155 000 Österreichern und Reichssoldaten 120 000 Mann ent¬ gegenstellen. Ein russisches Korps von 20 000 Mann unter Tschernitschew sollte ihm helfen, wurde aber, nachdem Peter III. von seiner Gemahlin Katharina gestürzt worden war, von dieser zurückberufen. Inzwischen schlug Friedrich den Feldmarschall Daun bei Burkersdorf (21. Juli), und nachdem letzterer noch einmal bei Rli^en'bäch (16. August) von den Preußen eine Niederlage erlitten, zwang der König den tapfern österreichischen General Guasco in Schweidnitz zur Übergabe (9. Oktober). Aus Sachsen wurden die Österreicher und Reichstruppen, welche Haddik und Prinz Stolberg führten, durch den Sieg des Prin-