— 12 — die Dopp elorte Anger- und Marienstein, Alten- und Burggrone Obern- und Niedernjesa, Großen- und Lütjenschneen, Groß- und Kleinlenad en, Großen- und Lütjenrode, Groß- und Klein-Kerstlingerode, Ober- und Unterbillingshausen n. a. Welcher von diesen Orten jedesmal der jüngere ist. geht aus seiner Lage hervor; denn gewöhn¬ lich liegen die neuen Orte weniger geschützt, weiter hrnauf und näher am Walde als die Mutterdörser. 3 Auch die Adeligen legten neue Orte an. «Stieg dre Zahl der Hörigen so hoch, daß der Grundherr nicht Grund und Boden genug hatte, um alle zu versorgen, so sandte er einen Trupp oder torp seiner Hörigen hinaus in die gemeine Mark, meistens in den Walo,und wies ihnen daselbst einen Platz zum Anbau an. Die Angen Mark- genossen waren gern damit einverstanden; denn wer den Wald bebaute und zurücktrieb, der sorgte für den gemeinen Nutzen, da der Wald mit seinen wilden Tieren schädlich für Viehzucht und Feldbau war. Aus dem Worte trup oder torp entstand der Name T orf, Indem nun tue Worte dorf, Haufen, heim, hagen, selb, rode u. a. mit dem Namen der ade- liqen Grundherrn zusammengesetzt wurden, erhielt man dre Bezeichnung der neuen Orte. Solche Orte sind z. B. Ulrikeshansen (jetzt Nrko- lausberg), Elderikeshnsen (Ellershausen), Herborgehuserierberhausen), Menaiwardeshusen (Mengershausen), Adeleiveshusen(Adelebsen), Har- daaeshusen (Hardegsen), Sieboldshausen, Billingshausen u. a m. An anderer Stelle wurde ein solcher neuer Ort auch wohl nach serner besondern Lage oder nach sonstigen Eigentümlichkeiten bezeichnet, z. B. Holtensen (Holthusen), Holzerode, Ischen- d^h. Eschenrode, Möllere Rosdorf (Dorf an der Rase), Ossenfeld, Falkenhagen u. s. w. Durch diese Ortschaften wurde der Wald immer mehr gelichtet und auf dre Höhen der Berge zurückgetrieben. Wie sehr die Ansiedler durch mühe¬ volle Rodungen dem Walde die Feldmark abgewinnen mußten, davon legen die zahlreichen Ortsnamen unserer Gegend dre urrt roäe zu¬ sammengesetzt sind, noch heute Zeugnrs ab. Dre Zahl der Ortschaften war früher noch bedeutend größer als letzt; rn vielen Feldmarken werden noch die Stellen oder Wüstungen bezeichnet, wo ernst Ort¬ schaften oder Gehöfte gelegen haben. 8. Die Einführung des Christentums in der Göttinger Gegend. 750. Die Sage erzählt: „Als Bonifatius den Hessen das Evan¬ gelium verkündigte, sandte er zwei seiner Boten, Bernhard und Hunold, ins Sachsenland. Sie kamen in den Leinegau und predrgten daselbst Die Bewohner von Gndingin glaubten an den Gott der Ehrrsten und ließen sich taufen. Die Taufe geschah inmitten des Dorfes rn ernem Teiche oder Pfuhle, der in den Gärten lag, dre jetzt von der Schul-