— 426 — Vertiefung. Die Reformation erfaßte nicht sofort ganz Deutschland; — wir haben vorhin etwas vorgegriffen. Aber sie schritt stetig weiter. Die katholischen Stände suchten vergebens sie aufzuhalten. Man rief ein Kirchenkonzil an. Aber das konnte nicht zusammentreten, wenn Kaiser und Papst einander feind waren. Es war für die Reformation ein großes Glück, daß der Kaiser fast stets auswärts beschäftigt war. Die einzelnen Reichstage (zwei zu Speier) bedeuteten nur Waffenstillstände. Immer mehr wich die alte Lehre zurück. In 1526 waren die evange¬ lischen Stände noch sehr in der Minderzahl, in 1529 waren ihrer schon bedeutend mehr. Als man jetzt der Ausbreitung der Reformation ent¬ gegentreten wollte, konnten sie es schon wagen, dem Kaiser in Sachen der Religion entgegen zu sein. „In weltlichen Dingen gehorchen wir, in geistlichen nicht", hieß es. Das Werk war nicht mehr aufzuhalten. Zusammenfassung und vertiefte Wiedergabe. Wiedergabe von 5. mit Vertiefung. Und Luther? Wie wird er weiter gewirkt haben? (Vermutungen.) Hört, welchen Schritt er unterdes that! 6. Luthers Familienleben und Tod. a) Luther sah das Werk der Kirchenerneuerung oder Reformation rüstig fortschreiten. Er selbst wirkte durch Predigen und Schreiben kräftig weiter, trat aber nicht mehr so mächtig in die Öffentlichkeit wie vordem. Auch war er nicht dafür, daß wegen des Evangeliums zum Schwerte gegriffen werden sollte. Er hatte sich 1525 verheiratet mit Katharina von Bora, einer ehemaligen Nonne, die von ihren Brüdern wider ihren Willen ins Kloster gesteckt worden war. Sie war ihm eine treue Haus¬ frau und seinen Kindern eine liebevolle Mutter; er hat überhaupt ein glückliches Familienleben geführt. Nach seinem Beispiele begannen auch die anderen evangelischen Geistlichen sich zu verheiraten. Wiedergabe nach Kernfragen. Erzähle! Teilüberschrift: Luther und feine Familie. Vertiefung. Die Heirat Luthers war ein Schritt, der ihn auch äußerlich ganz von der alten Kirche trennte. Er war ein Segen. Denn in seiner Frau gewann er nicht nur eine tüchtige Wirtschafterin, sondern auch eine treue Pflegerin und Gehilfin bei seinem rastlosen Wirken, die ihn oft mit klugem Rate unterstützte. Er führte mit ihr und seinen Kindern ein sehr glück¬ liches Familienleben und sammelte in seinem Hause viele Freunde und Gäste um sich. So erholte er sich von seiner Arbeit. (Es steht hier dem Lehrer frei, einzelnes aus Luthers Familienleben einzufügen; auf