— 58 - an den Bäumen aufknüpfen. Da eilten die Eidgenossen, 20,000 an der Zahl, gegen Granson, ohne Zagen vor des Herzogs dreimal so großer Stärke. In der Frühe des 3. März 1476 zeigten sich zuerst die Luzerner, L>chwyzer und Berner Oberländer als Vortrab. Festen Schrittes zogen die Männer von Freiburg und Bern dem Feinde entgegen. Stundenlang hatte bereits der Herzog mit dem Vortrab gestritten, ohne den geringsten Vorteil zu ge¬ winnen. Plötzlich zeigte sich die Hauptmacht der Eidgenossen. „Was ist das für ein Volk?" schrie der Herzog. „Das sind nun die Männer, vor denen schon Österreich floh!" ward ihm von einem gefangenen Schweizer znr Antwort. Schrecken überfiel sein Kriegsvolk. Umsonst versuchte Karl sein fliehendes Heer zu halten. Die Schlacht ging für ihn verloren, und nur eilige Flucht konnte ihn retten. Sein ganzes Heerlager wurde eine Beute der Schweizer. Unerwartet kehrte aber Karl mit erneuerter Macht ein halbes Jahr später in's Schweizerland zurück. Bei Murten trafen die Heere aufeinander. Die Schweizer griffen den Feind so mutig und mit solcher Zuversicht an, daß er nicht zu widerstehen vermochte. Bald bedeckten 20,000 erschlagene Burgunder das Schlachtfeld. Unterdessen hatte ber Herzog von Lothringen seine Hauptstadt wieder erobert. Karl zog mitten im Winter gegen ihn. Sogleich eilten aber die Schweizer den Lothringern zu Hülfe, und Karl^ wurde abermals bei Nancy gänzlich geschlagen. Aus der Flucht stürzte er in einen Graben und wurde von einem feindlichen Anführer ge¬ tötet. (1477.) Nach seinem Tode heiratete seine Tochter Maria den Sohn des deutschen Kaisers Friedrich III., Maximilian. Kolumbus und Die Entdeckung von Amerika. (1492.) Im Altertum galt das ferne Indien für das Land der Wunder. Doch kannte man bis zum 15. Jahrhundert keinen anderen Weg dahin als den zu Lande. Die Portugiesen waren in jener Zeit die unternehmendsten Seefahrer. König Johann II. sandte deshalb den Bartholomäus Diaz aus zur Entdeckung des Seeweges nach Indien. Aber die Seefahrer erblickten nur die äußerste Spitze von Afrika, welcher der König den Namen „Vorgebirge der guten Hoffnung" gab (1486). In eben dieser Zeit kam Christoph Kolumbus, geboren 1447 in der Nahe von Genna, aus einen noch kühneren Gedanken. Er hatte sich von seinem 14. Jahre an mit Geometrie, Stern- und Erdkunde beschäftigt. Auf portugiesischen Schiffen machte er mehrere Ent¬ deckungsreisen mit und galt bei allen Kundigen für einen Seefahrer, der wenige seinesgleichen hätte. Wie, dachte er, ist die Erde nicht eine Kugel? Sollte man nicht, wenn man gerade nach Westen segelte, am Ende auf Indien treffen? Leichname von ganz eigentümlicher