I Geschichte. 39 und Eingängen, wie es zur Zeit Karls des Großen Sitte geworden war [romanischer Stil]. Die prächtigen Dome zu Worms, Speyer (Bild 8), Hildesheim und viele andre sind noch heute Zeugen aus jener Zeit. Später bildete sich eine neue Bauart mit Spitzbogen heraus [gotischer Stil]. Hohe Fenster, schöne Portale, schlanke Säulenreihen, kunstvolle Deckengewölbe und hochragende Türme sind ihre Kennzeichen. Die Dome zu Straßburg, Cöln (Bild 9) u. a. erregen noch heute unsre Bewunderung. Im deutschen Osten gehören die Marienburg, die Marienkirchen in Danzig und Elbing und der Dom in Königsberg zu den schönsten gotischen Bauwerken. 9. Der Kölner Dom (Seitenansicht). c) Die Bürger. Die Bewohner der Städte waren anfangs meistens Handwerker oder Ackerbürger. Sie hatten den Bischöfen oder andern Herren Dienste zu leisten und Abgaben zu zahlen. Aus ihnen entstand die niedere Bürgerschaft. Die höheren Beamten der Oberherren nahmen eine höhere Stellung ein. Sicherheit gegen Feinde und Aussicht auf Gewinn lockten bald freie Männer, selbst solche von ritterlicher Abkunft, in die Städte. Sie bildeten später den Stadtadel, die Geschlechter oder Patrizier. Sie hatten den größten Grundbesitz und trieben Großhandel. Alle Meister, die dasselbe Hand¬ werk trieben, bildeten eine Zunft mit bestimmten, strengen Vorschriften. An ihrer Spitze stand der Zunftmeister. Wer keiner Zunft angehörte, durfte in der Stadt und ihrer Umgebung nicht sein Handwerk treiben. Die Lehr¬ linge mußten Söhne ehrlicher Leute sein und hatten eine strenge Lehrzeit