270 Königreich Sachsen. ^ ^ Burg und nannte sie nach einem Flüßchen, das da mundete Meißen. Hier setzte er einen Markgrafen ein, der die korben tm Zaume halten und die deutschen Ansiedler 6e= schützn mußte. Nach einiger Zeit lebten Sorben und Deutsche friedlich neben- und untereinander. Die Deutschen gründeten neue Ortschaften, deren Namen meist auf „berg, bürg, feld" und „wald" endigen. Was das Schwert erobert, das half das Kreuz befestigen. Christliche Priester und Mönche begleiteten die deutschen Ansiedler und predigten den heidnischen Sorben das Evangelium. Kirchen und Klöster entstanden und wurden die Ausgangspunkte christlicher Bildung. Später erhielt Meißen einen besonderen Bischof. Doch dauerte es noch Jahrhunderte, ehe die christliche Religion das sorbische Heidentum vollständig überwand. Auch die deutsche Sprache gewann nur allmählich die Oberhand, so daß die sorbische noch bis ins 13. Jahr¬ hundert hinein als Gerichtssprache Geltung hatte. Später jedoch verschwand die sorbische Sprache immer mehr; nur bei einem Überreste der Sorben, bei den Wenden der Lausitz, hat sie sich erhalten. So entstand 928 die Markgraffchaft Meißen. 3. Konrad von Wettin, der Stammvater des sächsischen Fürstenhauses (1123—1156). — Nahezu 200 Jahre wurde die Mark Meißen von Markgrafen regiert, die der Kaiser bald aus diesem, bald aus jenem Geschlechte er¬ nannte; aber in der ganzen Zeit galt das Schwert mehr als der Pflug. Bischof Benno, von Heinrich IV. eingesetzt, that Zwar viel zur Hebung des Landes, denn er brachte Ackerbau und Obstbaumzucht wieder auf und pflanzte z. B. bei Meißen die ersten Reben und Kirschbäume an; allein die Segnungen ergossen sich erst reichlicher unter der Herrschaft der Wettiner über das Land. Schon 1089 wurde ein Wettiner, Heinrich I. oder der Altere, von Eilenburg, für seine Treue von Kaiser Heinrich IV. mit der Mark Meißen belehnt, aber in den erblichen Besitz derselben gelangte erst sein Vetter, Konrad von Wettin, em wackerer Graf, dessen Stammburg an der Saale unweit Halle stand. Das geschah 1123. Seinem damaligen Kaiser, sowie auch dem Nachfolger desselben, dem Kaiser Lothar, treu ergeben, kämpfte Konrad tapfer für Kaiser und Reich. Mit Kaiser Konrad m. zog er nach dem heiligen Lande; auch beteiligte er sich an einem Kreuzzuge gegen die heidnischen Slaven an der Ostsee. Mit klugem Sinne wußte er sein Gebiet zu vergrößern, so daß es vom Erzgebirge bis zum Harze reichte. Konrad beschloß sein thatenreiches Leben in dem von ihm erbauten Kloster aus dem Petersberge bei Halle. 4. Otto der Reiche (1156—1190), Konrads Sohn,