19. OroßHerrzogtum Werden. Von Professor Emil Schmitt in Baden-Baden. I. Erzählungen aus der Badischen Geschichte/ 1. Die Kerzöge von Zähringen. 1. Die Urgeschichte des badischen Landes. — Die Funde, die der unermüdliche Fleiß der Altertumsforscher aus dem Schoße der Erde ans Tageslicht beförderte, geben davon Zeugnis, daß unser Heimatland schon vor vielen Jahrtausenden bewohnt war, und zwar schon in der sogenannten Eiszeit, als noch die Berge des Schwarzwaldes mit ewigem Schnee bedeckt waren. Die ältesten Bewohner waren Höhlenbewohner, denen Steine, Holz¬ stücke und Knochen als Waffen und Werkzeuge-dienten. Ihre Nahrung bestand aus rohen Früchten des Waldes und aus dem Fleisch der erlegten Tiere; ihre Kleider waren Tierfelle. Spätere Geschlechter bauten, als die grimmige Kälte nachgelassen hatte, ihre Wohnungen auf Pfählen am Rande der Seen (Pfahl¬ bauten). Sie trieben Ackerbau und Viehzucht. Im Verlaufe der Jahrhunderte lernten sie den Gebrauch des Metalls kennen. Daraus verfertigten sie ihre Waffen, Werkzeuge und ihren Schmuck, die sie dann auch den Toten mit ins Grab gaben. Diese ältesten Bewohner gehörten wahrscheinlich dem keltischen Stamme an, der von den Germanen verdrängt wurde. Unter Augustus und seinen Nachfolgern besetzten die Römer das Land zwischen Rhein, Main und Donau. Ihr Hauptort war Baden mit seinen heißen Quellen. Etwa 300 Jahre hielten die Römer diesen westlichen Teil von Deutschland, das sogenannte Zehntland, in Besitz; da wurden ihre Ansiedlungen von den Alemannen Mit einer Geschichtskarte.