Dritter Zeitraum: 1789-1815. Paris und Petersburg anbringen ließ, Eingang zu verschaffen. Das Ergebniß derselben war ein Vertrag vom 26. December 1802, in welchem der erste Consul mit Zustimmung Rußlands bewilligte, daß Oesterreich als Entschä¬ digung für ven Breisgau in Schwaben, welches es an den Herzog von Modena zur Vererbung an seinen Eidam, den Erzherzog Ferdinand, jüngsten Sohn Maria Theresia's, abtrat, die Bisthümer Trient und Brixen erhielt, wogegen der Kaiser alle seit dem Luneviller Frieden von Frankreich in Italien vorgenommenen Veränderungen anerkannte. Darauf kam am 25. Februar 1803 der Hauptschluß zu Stande. Nach den darin enthaltenen Festsetzungen erhielt Oesterreich in der schon angegebenen Weise die Bisthümer Trient und Brixen, der Großherzog von Toscana für sein in Italien verlorenes Land Salzburg, Berchtesgaden und Stücke der Bisthümer Passau und Eichstädt mit dem Titel: Kurfürst von Salzburg. - Preußen erhielt für die 48 lH-Meilen, die es von seinen jenseit des Rheines gelegenen Besitzungen verlor (siehe S. 592), diesseits 181 tH-Meilen wieder. Eine so reiche Entschädigung, welche zugleich den Einfluß Preußens über ganz Mittel- und Norddeutschland verzweigte, erhielt dieses deßhalb, weil ihm die Rolle eines Alliirten von Frankreich zugedacht war. — Baiern erhielt für die auf beiden Ufern des Rheines gelegene Pfalz und die Herzogthümer Jülich und Zweibrücken, die mit dem Haupt¬ lande grenzenden oben angegebenen Bisthümer, eine Menge kleinerer Stifte und viele Reichsstädte. — Baden, welches nur 8 d-Meilen verloren hatte, bekam eine Entschädigung von 60 lH-Meilen in dem Bisthum Eonstanz, in den Resten der Bisthümer Speier, Basel und Straßburg und in dem rechts¬ rheinischen Theile der Pfalz mit den Städten Heidelberg und Mannheim. Diese Begünstigung beruhte zum Theil auf Familien-Verhältnissen, denn die drei Enkelinnen des Markgrafen Karl Friedrich von Baden waren die Gemahlinnen des Kaisers von Rußland, des Königs von Schweden und des Kurfürsten von Baiern. — Hessen-Cassel erhielt in vier mainzischen Aemtern vier- bis fünfmal mehr, als es verloren, Hessen-Darm stadt für 33 verlorene □-Meilen 90 □-Meilen, der Fürst von Oranien-Nassau für die in Holland verlorene Erbstatthalterschaft und seine dasigen Erbgüter die Bis¬ thümer Fulda und Eorvei nebst vielen Abteien und die Reichsstadt Dort¬ mund, Hannover, in Folge der inzwischen durch den Frieden zu Amiens erfolgten Aussöhnung Englands mit Frankreich, das Bisthum Osnabrück, der mit Rußland verwandte Herzog von Holstein-Oldenburg das protestan¬ tische Bisthum Lübeck. Außer dem nach Salzburg verpflanzten Großherzoge Ferdinand von Toscana erhielten auch Württemberg, Baden und Hessen-Casiel die kurfürst¬ liche Würde. Dafür gingen zwei geistliche Kursürstenthümer, Köln (dessen Besitzer, Erzherzog Maximilian, 1801 gestorben war) und Trier, gänzlich ein. Auch der Kurfürst Karl Friedrich Joseph von Mainz war (1802) noch vor