§ 90. Napoleons Weltherrschaft. — § 91. Die Freiheitskriege 1813—1815. 111 mahlin Zosesine geschieden hatte, 1810 mit Maria Luise, der Tochter des Kaisers von Österreich. Diese schenkte ihm 1811 einen Sohn (den „König von Rom", gest. als Herzog von Reichstadt 1832). Ben Kirchenstaat, Holland (nach der Abdankung seines Bruders, des Königs Ludwig, 1810), einen Teil Westfalens, Oldenburg und die drei norddeutschen Hansestädte verband er weiter mit seinem Reiche. 5. Napoleons Feldzug gegen Rußland 1812. Da der russische Kaiser Alexander I. von Rußland von der Kontinentalsperre gegen England, die den Handel seines Reiches schädigte, zurücktrat, begann Napoleon den Krieg gegen Rußland. Er nötigte Österreich und Preußen zur Hilfeleistung und drang mit einer Heeresmacht von 600000 Mann in Rußland ohne Schlacht bis Smolensk vor; diese Stadt erstürmte er, besiegte dann die Russen unter Kutufoff in der blutigen Schlacht bei Boroöittö (an der Moskwa) und rückte (14. Sept.) in die menschenleere Hauptstadt Moskau ein. Allein nach dem Brattö von Moskau, das die Russen selbst anzündeten, mußte er den Rückzug durch das verödete Land antreten; sein Heer wurde durch Hunger, Frost und feind¬ liche Angriffe, namentlich durch den grauenvollen Übergang über öte Berefma (26.-28. Nov.), fast gänzlich vernichtet. ' York, der Befehlshaber der preußischen Hilfstruppen, trennte sich von den Franzosen und schloß mit den Russen zu Tauroggen (in der poscherunschen Mühle) einen Neu¬ tralitätsvertrag vom 30. Dezember 1812. \ § 91. Die Freiheitskriege 1813—1815. 1. Preußens Erhebung, während sich, nach Yorks kühner Tat, das Volk in der Provinz Ostpreußen zur Abwerfung des napo konischen Joches zu bewaffnen anfing, begab sich der König von Preußen nach Breslau, erließ dort einen Aufruf zur Bildung frei* williger Jägerkorps (3. Februar 1813) und schloß ein Bündnis mit dem Kaiser Alexander I. von Rußland. Bald darauf erfolgten die königlichen Aufrufe: „An mein Volk" und „An mein Kriegsheer"