130 19. Das Ende des Rölnerreiches. 1. Gründe des Verfalles. Nachdem Rom ein Kaiserreich geworden war, glng es immer schneller seinem Verfall entgegen. Die große Volks- Hetf .j“ lehr entartet und zufrieden, wenn sie ihre sinnlichen Lüste befriedigen konnte, und die Kaiser — mit einigen Ausnahmen - suchten aus ihrer Herrschaft nur persönlichen Gewinn zu ziehen, ia viele führten einen schändlichen, lasterhaften Wandel und verübten entsetzlich? Grausamkeiten. y ' 2. Christenverfolgungen. Als das Christentum sich immer weiter ausbreitete und dem Staate, der mit dem Heidentum innig verbanden war, gefährlich wurde, wurden über die Christen die grausamsten Ver¬ folgungen verhängt. Eine der blutigsten war unter dem Kaiser Nero. Dieser zündete Rom an und schob die Schuld auf die Christen^ die nun tu der schrecklichsten Weise gemartert und getötet wurden. Aber die neue Religion war nicht auszurotten; mutig gingen ihre Anhänger für ihren Glauben in den Tod und weckten dadurch nicht bloß Mitleid, sondern zuletzt auch die Achtung der Heidsnwelt. 3. Konstantin der Große. Der Kaiser Konstantin d. G. (306—337), der nach vielen inneren Kämpfen im Jahre 325 die Alleinherrschaft erlangte, erkannte ganz klar, daß der römische Staat einer besseren Stütze bedürfe, als die heidnische Religion war. Er wurde darum ein Christ und machte die christliche Religion zur Staatsreligion. In der Stadt Rom, dem Hauptsitze des heidnischen Götzendienstes, wurden dem Kaiser darüber viele fetnd. Er verlegte deshalb seine Residenz nach Byzanz, das nach ihm den © 398^) erhielt. (Der Sieg des Christentums von Andrn, Leseb. 4. Teilung des Reiches« Der bedeutendste unter Konstantins Nachfolgern war Theodosius d. G. Er veranlaßte, daß bei seinem Tode das Reich unter seine beiden Söhne verteilt wurde. Das oftrömische, morgenländische oder griechische Kaiserreich mit der Hauptstadt Konstantinopel erhielt Arkadius, das weströmische oder abendländische sein Bruder Honorius. 395. 5. Cnde des weströmischen Reiches. Das weströmische Reich wurde durch die Angriffe deutscher Völkerschaften stetig geschwächt und verkleinert, im Jahre 470 umfaßte es nur noch Italien. Damals regierte der schwache Kaiser Romnlus Augustulus. Da zog ein deutscher Heer¬ führer, namens Odoaker, gegen Rom, stieß den jungen Kaiser vom Dhron und machte sich zum Herrn von Italien. 476 n. Chr. 6. Ende des oströmischen Reiches. Das oströmische Kaisertum bestand etwa 1000 Jahre länger; es wurde im Jahre 1453 von den Türken erobert. (Siehe S. 61.)