24 Die Zeit der Völkerwanderung ruhen und Zwistigkeiten entstanden, zu deren Schlichtung zuletzt die Araber aus Afrika herbeigerufen wurden, die das Reich der Goten vernichteten (711) und sie zwangen, sich in die Gebirge des spanischen Nordrandes zu flüchten. 7. Wanderungen anderer Stämme nach Westen. Etwas früher noch als die Goten, i. I. 413, siedelten sich die Burgunder auf dem linken Rheinufer an, um Worms und im nördlichen Elsaß. Doch ist ihres Bleibens hier nicht lange gewesen. Die Römer griffen sie mit Hülfe der Hunnen an. In blutigem Kampfe ging damals (437) König Günther mit seinen besten Kriegern zu Grunde. (Sage von der Nibe¬ lungen Not). Kurz nachher verließen die Burgunder ihre rheinischen Sitze und siedelten sich mit Zustimmung der Römer im Rhonegebiet an. Als Stilicho die Legionen aus Gallien und Britannien zum Schutze Italiens herbeirief, wurden jene Länder von Germanen be¬ setzt. Bandalen und Sueben zogen nach Gallien und von da weiter nach Spanien. Während die Sueben von den Westgoten unterworfen wurden, zogen die Vandalen, von den Goten gedrängt, unter Geiserich 429 nach Afrika und gründeten dort ein Reich. Um dieselbe Zeit breiteten sich im Nordosten Galliens die F r a n k e n erobernd aus, Britannien aber wurde um 450 eine Beute der Sachseu und Angeln, die ihre Sitze im Holsteinischen verlassen hatten. Der Osten Deutschlands wurde von Slaven besetzt. Zu ihnen gehörten die Pommern, die Obotriten im heutigen Meckleuburg, die Heveller an der Havel, die Sorben zwischen Saale und Elbe, die Tschechen in Böhmen uud die Mähren an der March. 8. Attila und das Hunnenreich. Die Hunnen waren während der Völkerstürme bis in die Weideländer Ungarns vorgerückt. Wie eine drohende Wetterwolke stand die hunnische Macht an der römischen Grenze, ein buntgemischtes Reich von der Wolga und dem Schwarzen Meere bis tief nach Deutschland hinein. Außer slavischen Stämmen gehörten ihm auch zahlreiche Germanenvölker an, vor allen die Ost¬ goten. Diese waren zu Tribut und Heeresfolge verpflichtet und sandten die jungen Männer ihrer edlen Geschlechter an den Hunnen¬ hof, halb als Geiseln, halb als Leibwache des Hunnenkönigs Attila, der um die Mitte des 5. Jahrhunderts die Alleinherrschaft an sich gerissen hatte. Wie sich alle Völker des inneren Germaniens vor ihm beugten, so brachten ihm auch Rom und Konstantinopel ihre Gaben dar; vom Rhein bis zur Wolga, von der Donau bis zur Weichsel und zur Elbe war sein Wort allmächtig. Der römische Kaiser träumte von