itttb der Hohenstaufen. 109 Am folgenden Tage fanden nach der Frühmesse glänzende Ritterspiele und Waffenübungen statt, bei welchem des Kaisers Söhne, Heinrich und Friedrich, ihre Gewandtheit in der Führung der Waffen bewiesen. Bei 20000 Rittern wetteiferten da nicht bloß in allen ritterlichen Künsten, sondern auch in Kostbarkeit der Rüstung, Glanz der Waffen und Schönheit der Rosse. Kaiser Friedrich selbst erschien in ihrer Mitte und nahm trotz seiner Jahre an ihren Kämpfen teil. Als das glänzende Schauspiel beendet war, wurden des Kaisers Söhne feierlich mit dem Schwerte umgürtet und zu Rittern ge¬ schlagen. Und zur Feier des frohen Ereignisses ließen sie dann den in Scharen zusammengeströmten Dienstmannen, Sängern, Gaukleru und armen Leuten Gold und Silber, Pferde, Gewänder und andere Gaben austeilen. Unter ähnlichen Festlichkeiten verlief der dritte Tag. Am vierten Tag aber begann sich die Menge nach allen Seiten hin wieder zu zerstreuen, und mit der Kunde von der Herrlichkeit zu Mainz erfüllte zugleich der Ruhm des Kaisers Friedrich nicht nur das ganze Deutsch¬ land, sondern auch die angrenzenden Länder, und Dichter und Sänger priesen wetteifernd die Wonne des Mainzer Festes und den Ruhm des Kaisers und seiner Söhne." Im selben Jahre zog Friedrich noch einmal nach Italien, aber nicht in kriegerischer Absicht, er warb für feinen Sohn Heinrich um Constanze, die Erbin Siziliens. In Mailand wurde der Kaiser glänzend empfangen und bei dem Einzuge der Braut bot Mailand noch einmal alles auf, um sie festlich zu begrüßen. f) Dritter Kreuzzug. 1189-92. Wenige Jahre nach dem Feste zu Mainz drang aus dem Morgenlande eine Kunde nach Deutsch¬ land, welche alle Christenherzen tief erschütterte. Der türkische Sultan Saladin hatte die Christen besiegt und Jerusalem wieder erobert. Da entschlossen sich viele, das Kreuz zu nehmen und nach dem heiligen Lande zu ziehen, um den Türken Jerusalem wieder zu entreißen. An die Spitze dieses Kreuzzuges stellte sich Kaiser Friedrich. Auf dem Reichstag zu Mainz nahm er mit feinem Sohne, dem Herzog Friedrich von Schwaben, feinem Neffen Ludwig von Thüringen und zahlreichen Edlen im Dom aus der Hand des Bischofs von Würzburg das Kreuz. Den Abmarsch bestimmte er aus den 23. April 1189, den Tag des ritterlichen Schutzheiligen Georg. In Regensburg sammelten sich die deutschen Kreuzfahrer, bei 100000 Bewaffneten, darunter 20000 Ritter — unbemitteltes Volk war ausdrücklich ausgeschlossen — und am