Krieges und nach demselben. 385 kündeten, daß jetzt wieder Friede im Lande herrsche, schrieb ein Vater¬ landsfreund: „Wir haben unser Blut, unsere Ehre und unseren Namen hingegeben und nichts damit ausgerichtet, als daß wir uns zu Dienst¬ knechten fremder Völker berühmt, und die wir kaum den Namen nach kannten, zu Herren gemacht haben." Doch enthält für uns das Trauer¬ spiel des dreißigjährigen Krieges ein Gedoppeltes: einmal den tröstlichen Beweis von der unverwüstlichen Kraft unseres Volkes, das in ent¬ sagungsvoller Arbeit aus solchem Wüste sich wieder bis zur stolzesten Stellung in Europa emporzuarbeiten vermocht hat, dann aber die ernste Mahnung, wohin der Deutschen schwächliche Zwietracht und der Nachbarn habgierige Eintracht schon einmal unser Vaterland gebracht haben. Merkstoffe. 1517. 31. Oktober. Martin Luther schlägt 95 gegen den Ablaßhandel gerichtete Sätze an die Schloßkirche zu Wittenberg an. 1521. Luther verweigert auf dem Reichstag zu Worms den Widerruf seiner Lehre und wird von Karl V. geächtet. Wormser Edikt. 1525. Bauernkrieg in Schwaben, Franken und Thüringen. 1529. Die evangelischen Reichsstände protestieren zu Speier gegen die Bestätigung des Wormser Ediktes. (Protestanten). 1530. Auf dem Reichstag zu Augsburg überreichen die Protestanten ihr von Philipp Melanchthon verfaßtes Glaubensbekenntnis. 1540. Der spanische Edelmann Ignatius von Loyola stiftet den Jesu¬ itenorden. 1547. Schmalkaldifcher Krieg. Nach der Schlacht bei Mühlberg verliert der Kurfürst Johann Friedrich die Kurwürde an Moritz von Sachsen. 1555. Im Augsburger Religionssrieden werden den Lutheranern gleiche Rechte mit den Katholiken eingeräumt. 1572. 24. August. Die Bartholomäusnacht oder Pariser Bluthochzeit. 1598. Heinrich IV. gewährt durch das Edikt von Nantes den Refor¬ mierten gleiche Rechte mit den Katholiken. 1618. Beginn des dreißigjährigen Krieges. 1620. Tilly, der Feldherr der Liga, besiegt in der Schlacht am weißen Berge den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, das Haupt der Union. 1630. Gustav Adolf, König von Schweden, landet in Pommern. Wallenstein wird auf dem Fürstentag zu Regensburg abgesetzt. 1632. Gustav Adolf fällt in der Schlacht bei Lützen. 1634. Wallenstein wird in Eger ermordet. 1648. Westfälischer Friede. Roßbach, Hülssbuch rc. 25