II. Geschichten aus unserer Leimai Z. Die Ungarnschlacht bei Keuschberg (933). Wie König Heinrich den bösen Feind Deutschlands vernichtet hat. Zur Zeit als Heinrich I. von Sachsen zum deutschen König ge¬ wählt worden war, brachen häufig die wilden Ungarn über die deutsche Grenze herein. Man nannte die Ungarn auch Hunnen, weil sie die Wohnsitze der alten Hunnen eingenommen hatten. Auf ihren schnell- süßigen^Rossen kamen sie daher, plünderten die Deutschen ans, und wenn sie genug Beute hatten, verschwanden sie eben so schnell wieder, wie sie gekommen waren. Das Glück fügte es, daß ein deutscher Heerhaufe einen Fürsten der Ungarn gefangen nahm, dessen Freiheit die Ungarn von Heinrich durch einen neunjährigen Waffenstillstand erkaufen mußten. Um ganz sicher vor ihren Einfällen zu fein, gewährte ihnen Heinrich noch Tribut. Nun konnte der König seine Kriegsleute, die sich den Ungarn im Kampfe nicht gewachsen zeigten, ungestört ausbilden. Nachdem die neun Jahre abgelaufen waren, wollten die Ungarn den letzten Tribut holen. Da bot ihnen Heinrich, wie erzählt wird, einen kranken Hund an und sagte: „Wollt ihr einen bessern Zins, so kommt und holt ihn". Wutschnaubend fielen die wilden Ungarn in Deutschland ein. Bei Keuschberg, unweit Merseburg, wurde die Schlacht geschlagen. Heinrich hatte hier Schanzen auswerfen lassen, deren Überreste noch heute zu sehen sind. Die rohen Ungarn wurden fast gänzlich aufgerieben, und nie haben sie es bei Heinrichs Lebzeiten gewagt, in Deutschland wieder einzufallen. Au die furchtbare Schlacht erinnern noch jetzt der Seichengarten und der Leichenhügel bei dem Schkölziger Holze. Hier jiitd die toten Ungarn be¬ erdigt worden. Ehedem hieß das Dorf, bei welchem die Ungarn tu siegt wurden, Riade, aber von Heinrich hat es den Namen Keuschberg erhalten. Auf einer Anhöhe, dem Keuschberge, errichtete Heinrich eine Kapelle zum Zeichen seines Dankes gegen den allmächtigen Herrn, der ihm den Sieg über den gefürchteten Feind verliehen hatte. 6. Brun vou Querfurt (1000). a) Bruns Missionsthätigkeit. Um das Jahr 1000 lebte in Querfnrt eilt geistlicher Herr, Brun geheißen. Derselbe zog zu den