— 17 — auch wußte er die Zuneigung des Papstes zu gewinnen, indem er die Geistlichen, besonders den Glaubensprediger Bonisacius beschützte. Als er nun dem Papste die Frage vorlegte, „ob derjenige der wahre und rechtmäßige König sei, der müßig daheim sitze uud blos den königlichen Namen führe, oder derjenige, der in Krieg und Frieden alle Mühen und Sorgen der Regierung trage", ließ ihm dieser die Antwort geben, „derjenige solle König seht, der wirtlich regiere.“ Als die Franken das hörten, wurde aus der nächsten Märzversammlung, (M ärzfeld*) Childerich ab¬ gesetzt, Pippin ans den Schild gehoben und feierlich als König ausgerufen. Der damalige Papst Stephan II. wurde von dem italienischen Könige Aist uls arg bedrängt. Als er bei anderen Fürsten vergebens um Hülse gefleht hatte, bat er Pippin um Beistand. Dieser zog ^zweimal mit seinen Franken über die Alpen und besiegte die Italiener. Die Stadt Rom mit einem ziemlich großen Gebiete schenkte Pippin dem Papste und seinen Nachfolgern als Eigentum. So wurde der Grund zum Kirchenstaate gelegt, der bis zum I. 1860 bestanden hat. Pippin war auch in seinen übrigen Feldzügen glücklich. Er demütigte die Friesen, machte sich die Sachsen tributpflichtig und vertrieb die Araber aus Gallien. Man erzählt sich auch, wie er einst bei einem öffentlichen Feste die Hofleute, die über seine kleine Gestalt spotteten, dadurch beschämte, daß er einen Stier den Klanen eines Löwen entriß und diesen tötete, wozu keiner der An¬ wesenden den Mut Hatte.**) 8, Vonifacius, Apostel der Deutschen. Von den deutschen Volksstämmen hatten die Franken, wie bereits erzählt, schon im 5. Jahrh, das Christentum an¬ genommen. Die Stämme im Innern Deutschlands waren dagegen noch heidnisch. Diese haben die christliche Religion nicht von den Franken gelernt, nein, fremde Glaubensboten waren es, welche das Licht des Evangeliums nach Deutsch¬ land brachten. Der hl. Eol umbau und der hl. Gallus wurden die Bekehrer der Alemannen, iKloster St. Gallen in *) später Maifeld. **) Vergleiche „Pippin der Kurze" von Streckfuß. Vaterländische Geschichte für Mädschenschulen. 2