Die Zeit der salischen Kaiser. 61 Kirche wieder mit Rom zu vereinigen. Seinen Plan nahm Urban II. wieder ans, als sich der Kaiser Alexius mit der Bitte um Hilfe an ihn wandte. ^ , Zu dem religiösen Sinne, der sich auch in der Gründung neuer, «fentcvev> strenger Orden — der Zisterzienser und Kartäuser — zeigt, gesellte sich die Abenteuerlust der damaligen Zeit, namentlich sand der kleine Lehnsadel keine hinreichende Beschäftigung, als in der Heimat friedlichere Zustände eintraten. . . ber b) Die nächste Veranlassung zu dein Kreuzzuge gmg von einem einfieblev wallfahrenden Einsiedler Peter (von Amiens) aus, der mit hinreißendenv.Amie.,s(y. Worten das Elend der Christen im Orient schilderte. Als dann der tat¬ kräftige Papst Urban II. sich an die Spitze der Bewegung stellte und auf den glänzenden Kirchenversammlungen in Piacenza und Clermont alle aufforderte, das hl. Land und das hl. Grab gegeu die Ungläubigen zu schützen, drängten sich in heller Begeisterung Tausende aus allen Ständen heran, um an dem heiligen Kriege teilzunehmen (rotes Kreuz auf der rechten Schulter). c) Der erste Krenzzng. Dem Hauptheere voraus zogen uuge- V°rlämer ordnete Hausen auf den Weg nach Konstantinopel. Eine Schar unter Kreuzzuges. dem Ritter Walter vou Seuzavoir (Habeuichts) wurde von den Bul¬ garen vernichtet, eine andere unter Peter dem Einsiedler kam bis Konstantinopel, wurde aber in Kleinasien von den Türke» ohne Mühe niedergemacht. Vielfach, namentlich am Oberrhein, führte die Bewegung zu heftigen Judenverfolgungen. Allmählich sammelten sich die Heere. Gottfried von Bouillon, ^inchmer der Herzog von Niederlothringen, führte die Lothringer durch Deutschland des und Ungarn, Raimund von Toulouse die Südsranzofen durch Ober-Truges, italien und Dalmatien, Robert von der Normandie die Nordsranzosen, Bohemund von Tarent und sein Neffe Tancred die italischen Nor¬ mannen durch Epirus und Thessalien nach Konstantinopel. Der grie¬ chische Kaiser Alexius setzte sie nur unter der Bedingung über den Bosporus, daß sie ihm den Lehnseid sür alle Eroberungen schwuren. Die 1097. Kreuzfahrer eroberte» Nicäa, zogen unter großen Entbehrungen und fort¬ währenden Kämpfen mit den Türken durch das Innere Kleinasiens, schlugen eitlen Angriff des Sultans von Jconinm bei Doryläum sieg¬ reich ab und gelangten bis vor die Mauern von Antiochien. Balduin, der Bruder Gottfrieds von Bouillon, hatte sich von dem Heere getrennt, war nach Edessa gegangen und dort von den Armeniern als Fürst an¬ erkannt worden. Antiochia wurde durch Verrat nach achtmonatiger Be¬ lagerung erobert. Ein türkisches Heer, das kurz nach der Eroberung die Stadt eng einschloß, wurde von den Christen, die durch die ausgesundene heilige Lanze begeistert waren, zurückgeschlagen. Antiochia beanspruchte Bohemund von Tarent für sich und machte sie znr Hauptstadt eines