64 Als sie im Hauptquartier des Tissaphemes angelangt waren, wurden die Feldherren hereingerufen, der Böotier Proxenos, der Thessalier Menon, Agias aus Arkadien, Klearch aus Sparta, und der Achaier Sokrates; die Haupt¬ leute aber blieben vor der Tür. Nicht lange darauf jedoch wurden auf ein Zeichen die Feldherren drinnen gefangen genommen und die Hauptleute draußen niedergehauen. Hierauf sprengten einige der persischen Reiter durch die Ebene und töteten alle Griechen, auf die sie stießen, Sklaven oder Freie. Die Griechen verwunderten sich über dieses Herumreiten, das sie vom Lager aus sahen, und waren unschlüssig, was sie tun sollten, bis der Arkadier Nikarch, in den Unterleib verwundet und die Eingeweide in den Händen haltend, geflohen kam und den ganzen Vorgang meldete. Infolgedessen liefen die Griechen bestürzt zu den Waffen, in der Meinung, daß jene sogleich zu ihrem Lager kommen würden. Sie kamen jedoch nicht, wohl aber Ariaios, Artaozos und Mithridates, welche die vertrautesten Freunde des Kyros.gewesen waren; der Dolmetscher der Griechen aber versicherte, auch den Bruder des Tissaphernes in ihrer Gesellschaft zu sehen und zu erkennen, denn es begleiteten sie noch gegen dreihundert andere geharnischte Perser. Als sie nahe genug waren, forderten sie alle Feldherren und Hauptleute der Griechen auf, heranzukommen, damit sie ihnen die Botschaft des Königs melden könnten. Hierauf traten, sich gehörig vorsehend, die Feldherren der Griechen, Kleanor aus Orchomenos und Sophainet aus Stymphalos, heraus und mit ihnen auch der Athener Xenophon, um das Schicksal des Proxenos zu erkunden. Cheirisophos aber war gerade abwesend, da er mit einigen ändern, um Proviant zu holen, in einem Dorfe sich aufhielt. Als sie sich einander auf Gehörweite genähert hatten, sprach Ariaios: ,,Klearch, ihr Griechen, hat, da es sich zeigte, daß er mein¬ eidig und bundbrüchig war, die verdiente Todesstrafe