105 wendeten sie sich von der Straße ab, lagerten sich und erklärten, nicht weiterziehen zu wollen. Als Xenophon, der die Nachhut führte, dies erfuhr, bat er sie mit Aufgebot aller Mittel und Kunstgriffe, nicht zurückzubleiben, indem er ihnen vorstellte, daß der Feind in großer Zahl geschart ihnen folge. Zuletzt geriet er in Zorn; sie aber erwiderten, er möchte sie niederhauen; denn sie könnten nicht weiter ziehen. Da schien es nun das beste, den nachsetzenden Feinden wo möglich Schrecken einzujagen, damit sie nicht die Ermüdeten überfielen. Es war nämlich schon finster, und jene zogen unter großem Lärm heran, da sie mitein¬ ander um die Beute stritten. Da machten sich denn alle Truppen der Nachhut, die noch gesund waren, auf und liefen auf die Feinde los. Die Ermüdeten aber erhoben ein Geschrei, so stark sie nur konnten, und schlugen mit den Lanzen an die Schilde. Die Feinde erschraken, eilten durch den Schnee nach der Talschlucht hin und ließen keinen Laut mehr von sich hören. 1 Xenophon und seine Leute zogen nun weiter, nachdem sie den Kranken versprochen hatten, daß am folgenden Tage einige Leute zu ihnen kommen würden, und stießen, noch ehe sie vier Stadien zurückgelegt hatten, auf Soldaten, die eingehüllt auf dem Schnee ruhten und nicht einmal einen Wachposten ausgestellt hatten. Man nötigte sie, aufzu¬ stehen, sie aber sagten, daß die Vorderen auch nicht weiter zögen. Xenophon ging vorbei und schickte die Kräftigsten der Peltasten vor mit dem Befehl zu sehen, was den Marsch aufhalte; sie aber meldeten, das ganze Heer ruhe auf gleiche Weise. Da lagerten sich denn auch die Leute des Xeno¬ phon daselbst unter freiem Himmel, ohne Feuer und nüchternen Magens, nachdem sie, so gut es ging, Posten ausgestellt hatten. Als es aber Tag geworden war, schickte Xenophon die jüngsten Leute zu den Erkrankten mit dem Befehl, sie zum Weitermarschieren zu nötigen.