63 druck einer fest und grad vor sich hinschauenden und stillen Männlichkeit, der mir hier so sehr auffiel und gefiel, wohl der großen Geschichte ihres Ordens. Sie geben gleichsam den Anblick eines Mannes, der mit dem Bewußtsein vieler tüchtig bestandener Kämpfe auftritt. Das Gepräge großer Taten und Leiden dieses Ordens hat viel Ritterliches, Festes und Selbstbewußtes den Enkeln und Urenkeln als einen schönen Nachlaß hinterlassen müssen. — Ja, die Deutschheit hat in diesen sumpfreichen und waldreichen Nordrevieren zwischen \\ eichsel und Niemen recht feste, tiefe Wurzeln getrieben, und die Stämme, welche von ihnen gehalten und genährt werden, stehen stolz und grad in den Stürmen des Tages. Das kann man in \\ ahrheit sagen, daß diese Wurzeln so fest stehen, daß der Mensch und das Land in Liebe und Treue so ineinander verwachsen sind, daß der in Preußen geborene Mensch sein Land, sein rauhes und in mancher Hinsicht unschönes und unromantisches Land, mit unendlicher Liebe festhält und lobt und preist. Sein edles, durch und durch deutsches Blut, wie ist es in den langen Kämpfen der tapferen Väter hier geflossen ! wie teuer ist dieses Land durch das Schwert gewonnen und behauptet worden! — Endlich, gegen Ende des Monats März, bin ich auf schlech¬ testen Straßen schon durch Hinderungen und t berschwem- mungen der Frühlingswasser über die Weichsel gekommen. In K a 1 i s c h fand ich meinen Herrn Minister wieder, weilte dort zwei Tage und fuhr durch polnischen Dreck und mit polnischen Postillonen des V eges gegen Breslau. In den ersten Apriltagen des Jahres 1813 fuhr ich in B r e s 1 a u ein — o, mit welch einem anderen Herzen und an¬ derer Hoffnung als am Ende des Winters von 1812 von Berlin einfahrend! — Zwei Tage später traf auch der Minister von Kalisch hier ein. —