Vorwort. Annegarns Weltgeschichte in einem Bande wurde zum ersten Male im Jahre 1836 von dem verewigten Verfasser selbst im Anschlüsse an sein größeres Werk veröffentlicht. Der Auszug, von vorn herein ziemlich breit angelegt, ging später in die Gestalt des allgemein bekannten dreibändigen Werkes über, das besonders den Anforderungen der oberen Stufe höherer Lehranstalten gerecht werden und der Selbstbelehrung gebildeter Kreise dienen soll. Ohne Zweifel bedarf es aber für den Unterricht auf der mittleren Stufe höherer Bildungsanstalten eines Lehrbuches, das nach Ausscheidung alles irgendwie entbehrlichen Stoffes nur so viel bietet, als sich in der knappen, dem Geschichtsunterrichte angewiesenen Zeit bewältigen läßt. Wer mit Oskar Jäger (das humanistische Gymnasium, p. 52) der Ansicht ist, daß man auf die griechische Geschichte vor Solon nicht mehr als 5, auf die römische Geschichte vor 264 nicht mehr als 6 Stunden, auf die Geschichte des Mittelalters nicht mehr als 8 Monate verwenden soll, wer auch in der neueren Geschichte durch Sichtung und Ausscheidung des didaktisch Minderwertigen Luft schaffen will, damit einige Zeit auch für das 19. Jahrhundert ge¬ wonnen werde, der wird gewiß in dem vorliegenden Auszuge eine brauchbare Zugabe zu dem dreibändigen Annegarn erkennen. Viel¬ leicht dient aber diese eng begrenzte Darstellung auch dem praktischen Bedürfnisse derer, die im Leben kurze Belehrungen über geschicht¬ liche Thatsachen weitschweifigen Auseinandersetzungen vorziehen. Wenigstens war das, nach einer Bemerkung in der Vorrede seines einbändigen Auszuges, der Wunsch und die Hoffnung Annegarns selbst, ein Buch zu bieten für die Schule und für das Haus, ein Buch für alle Stände.