Da Karl V. mit Franz L von neuem in einen Krieg verwickelt wurde, wagte die katholische Mehrheit auf dem Reichstage zu Speyer (1526) nicht, das Worin) et Edikt einzuschärfen; die Fürsten des Torgauer Bundes erzwangen einen für die Ausbreitung ^t: neuen -ehre günstigen Reichstagsabschied. Bis zur Entscheidung der religiösen Sache durch ein allgemeines Konzil solle jeder Stand so leben, wie er es gegen Gott und Kay er ver¬ antworten könne. r, . m i ö) Allem der Kaiser kämpfte siegreich gegen den Papst und den französischen König, bewog jenen ^ Vertrage zu Barcelona zur Anerkennung lernet: Herrschaft in Mailand und Neapel, wogegen er das Versprechen gab, dte Kirche von „der pestbringenden Krankheit der Ketzerei zu be¬ freien", und erzwang von diesem im Frieden zu ^ambrat (1529), seine Ansprüche auf Italien preiszugeben. s) Nun konnte der Kaiser sich den deutschen Angelegenheiten wieder zuwenden. Der zweite Reichstag zu Speyer slo- > beschloß die strenge Durchführung des Wormser Ediktes, wogegen 19 Reichsstände protestierten. (Protestanten.) Karl erhielt zu Bologna die Kaiserkrone (1530). b) Der Reichstag zu Augsburg (1530) und fernefolgen. a) Die Protestanten legten am 25. Juni 1530 das von Melanchthon verfaßte Glaubensbekenntnis (Cont688io Augustana) dem Reichstag vor, die von der durch L verfaßten Gegenschrift (Confutatio) als widerlegt an¬ gesehen wurde; das Wormser Edikt blieb in Kraft. Die durch die Kirchenänderungen in den weltlichen Terri¬ torien gestörte geistliche Gerichtsbarkeit sollte wieder her¬ gestellt, das Kirchengut zurückgegeben werden. Das Kammergericht sollte den Geschädigten zu ihrem Rechte verhelfen und wurde deshalb von allen Beisitzern ge¬ säubert, die reformfreundlicher Gesinnung waren. ß) Die gefaßten Beschlüsse erwiesen sich aber als nicht durch¬ führbar. Es bildete sich der Schmalkaldische Bund (1530), dessen Teilnehmer sich verpflichteten, gemeinschaftlich ein¬ zutreten, wenn einer von ihnen der Religion wegen vom Kammergericht verurteilt werde. Der Bund erlangte bald politisch eine Bedeutung. Der Kaiser wünschte wegen seiner häufigen Abwesenheit die Leitung der Reichsangelegenheiten in festere Hände zu legen und betrieb deshalb die Wahl seines Bruders Ferdinand zum römischen König, die auch Anfang 1531 zu Köln trotz kursächsischen Protestes erfolgte. Aber der Schmalkaldische Bund versagte die Anerkennung und dte bayrischen Wittelsbacher schlossen sich an.