166 Ortschaften links von der Elbe. Geschichtliches: Tharandt hieß früher Granaten. Die Burg ist uralt, 1190 urkundlich erwähnt. Sie war Heinrich des Erlauchten Lieblingsaufenthalt und Sitz der Herzogin Sidonia. 1568 durch Blitz zerstört. Unterhalb Tharandts, in der Nähe des Jndnstriedorfes Hains¬ berg, vereinigen sich beide Weißeritzen und durchfließen den „Planen- schen Grund", das dichtbevölkertste Fabrikthal Sachsens. Das reiche Kohlenbecken des Grundes rief zahlreiche Eisengießereien, Glashütten, Porzellan-, Papier-, Samt-, Blumen-, Zündwarenfabriken, Gas¬ anstalten, Färbereien, Brauereien, Mühlen u. s. w. ins Leben. Diese Jndnstriedörser sind: Hainsberg, 946 E., Denben, <»495 E., Döhlen, 2334 E., Potschappel, 3726 E, und das nahe Groß- und Kleinburgk, 1870 E., mit vielen Steinkohlenschächten am Fuße des Windberges, Planen, 5192 E., eine werdende, rasch wachsende Vorstadt Dresdens, wie Löbtau, 10090 E., mit einem großen, schönen Friedhofe Dresdens, Eisengießereien, Maschinenfabrik, Schokoladenfabrik, Brauerei „Reisewitz" Kunst- und Handelsgärtne¬ reien, Ziegeleien, Steinmetzereien. In unmittelbarer Nähe die früher Siemeussche große Glasfabrik, jetzt Aktienunternehmen. Mit Aus¬ nahme von Löbtau und Groß- und Kleinburgk liegen alle genannten Orte an der Eisenbahn. Zwischen der Weißeritz und der Triebisch: Wilsdruff, 2747 E., 'V', ein freundliches Landbaustädtchen mit Tischlerei, Gerberei, Marktschuhmacherei, Böttcherei, Konserven¬ fabrik. In der Nähe Kesselsdorf, 774 E., wo die Preußen am 15. Dezember 1745 einen blutigen Sieg (Pennricher Höhen) über Österreicher und Sachsen errangen. Wilsdruffs Seehöhe: 267,6 (Kirche). Zwischen der Triebisch und Lommatzsch: Kirchdorf Krögis, 354 E., Verkehrsmittelpnnkt der zahlreichen kleinen, umliegenden Ortschaften, mit Drainröhrenfabrik und starkem Handel mit Kolonialwaren. Zwischen Lommatzsch und Jahna: Lommatzsch (sorbisch Glomaci, d. h. Hügelort), 2817 E., in zwar nicht gerade landschaftlich schöner, aber in desto frucht¬ barerer Gegend, „Lommatzscher Pflege" genannt. Acker- und Obst¬ bau, Viehzucht, Töpferei und Gerberei. In der Nähe Braunkohlen, Granit- und Porphyrbrüche. Bedeutend sind die Kram-, Vieh-, Federn- und Flachsmärkte. Seehöhe: an der Kirche 176,4 m. Geschichtliches: Glomaci war Hauptort der Daleminzier. Hauptkirche 1504—1514 erbaut. Brände im dreißigjährigen Kriege. Pest 1607. In der Umgegend Heidenschanzen, Urnen rc. Orte im Gebiet der Freiberger Mulde: Frauenftein, 1389 E., treibt Viehzucht, Wiesen- und Ackerban. Schöne Ruinen einer alten, großen Burg, ein königliches Schloß,