55. Dritter Abfchnitt. Römifche Gefchichte. Siebentes Capitel. Die altrömifche Zeit bis zum Ende des zweiten punischen Krieges, 200 v. Chr. I) Die römifche Königszeit — um 500 v. Chr. Aelteste Bewohner Italiens [Geogr. Z. E. § 80—88]: 1) Wahrfcheinlich illyrifclie Stämme [§ 30] in Calabria, Apulia und Venetia (Stadt Padua). 2) Ligurer (ungewisser Abftammung vielleicht arifch) im west¬ lichen Oberitalien (Orte Vercellae, Pavia, Turin, Genua), auf Elba und Corfica, kriegerifche Hirten und Schiffer. 3) Die Etrusker oder Tusker (ungewisser Abftammung, vielleicht arifch) in der Mitte von Oberitalien (Städte Brescia, Mantua, Verona; Parma, Modena, Bologna, Ravenna) und in Etruria (Toscana, Städte JPisae, Clußum, Veji u. a.). Ihre Städte unter Königen, in lofen Bündnissen. In ihrer Religion die Zeichendeuterei (aus den Blitzen und den Emgeweiden der Opfertiere) befonders ausgebildet. Früh auf In¬ dustrie, Handel und Schiffahrt (Seeraub) gerichtet, Verkehr mit den Karthagern und Griechen. Von den letzteren entlehnten lie ihr Alphabet, ihr Münzwefen, ihre Baukunst (Gräber, Tempel) und Plastik (Thon- gefäfse, Broncen). 4) Die Italiker, in 2 Stämmen: A) Die latinischen Völker an der Westfeite von Italien: die Latiner in Latium, die Campaner in Campania (Hauptftadt Capua); verwandte Stämme vielleicht auch in Lucania, Bruttium und Sicilia. B) Die umbrifch-fab ellifchen Völker an der Ostfeite und im Innern von Mittelitalien: im Norden die Umbrer in Umbria; in der Mitte die Sabiner u. a. kleine Stämme, darunter die Volsker im füdöstlichen Latium, die Picenter in Picenuvn; im Süden die Samniten in Samnium. Von Norden her eingewandert, vorher ein Volk mit den Griechen (Gräcoitaliker). Streitbare Hirten und Ackerbauer.