Uormorl int* ersten Auflage.
Das vorliegende Lesebuch, welches dem ersten Geschichtsunterricht
dienen soll, wird von den Verfassern als ein Bestandteil des
„deutscheu" Lesebuchs betrachtet. Denn sie meinen, daß die Ge¬
schichte, ebenso wie die Geographie und die Naturkunde, das Recht
und die Pflicht habe, diejenigen Stoffe zu bezeichnen, welche von
ihrem Standpunkte aus dem deutschen Lesebuche einzufügen sind.
Von dem Grundsätze ausgehend, daß ein Erzeugnis der
Litteratur um so vollkommener und wirksamer ist, je mehr Form
und Inhalt einander entsprechen, hielten es die Verfasser nicht für
unwichtig, den mittelalterlichen Sagen ihr altertümliches Gewand
möglichst zu lassen. Eine Einführung in den Urtext des Nibelungen¬
liedes mußte natürlich im Hinblick auf die Zwecke der Volksschule
und das frühzeitige Auftreten der Sagen unterbleiben; es mußte
eine dem kindlichen Verständnisse angepaßte und zugleich dem Vor¬
bilde sich eng anschließende Übersetzung geschaffen werden. Anders
bei den Thüringer Sagen. Hier liegen von den Brüdern Grimm,
Don Bäßler, Witzschel u. a. Bearbeitungen vor, welche die kräftige