Einleitung. Die Thüringer Sagen und die Nibelungen sind durchgenommen. Es entsteht nun die Frage, mit welcher Partie die deutsche Geschichte jetzt, da der eigentliche Unterricht in diesem Fache beginnt, in der Volksschule einzusetzen hat. In erster Linie muß die Antwort Rücksicht nehmen auf den Anschluß an den vorher behandelten Stoff. Die Nibelungensage bildet vermöge der Mannigfaltigkeit ihrer Be¬ ziehungen eine Vorbereitung auf das ganze Mittelalter, im besonderen gewährt sie eine große Ausbeute für die Zeit des Rittertums. Da nun hiermit nicht wohl der Geschichtsunterricht eröffnet werden kann, so ist ein anderer Anfangsstoff zu suchen. Eine Episode der genannten Sage führt auf einen deutschen Stamm, der auch in den Thüringer Sagen vielfach berührt worden ist, auf die Sachsen. Sehen wir näher zu, so finden wir sogar, daß von den größeren deutschen Stämmen, die innerhalb der Grenzen unseres Vater¬ landes wohnen, keiner öfter genannt worden ist, als der sächsische. Eine psychologische Nähe wäre also vorhanden, ein Verlangen, noch mehr von den Sachsen zu hören, könnte geweckt werden. In der Geschichte der Sachsen aber, soweit sie in Beziehung steht zur Geschichte unseres Vaterlandes, ist kein Moment bedeutsamer, als die Königswahl Heinrichs I. Die Sachsen hatten einst — wie aus den Sagen bekannt ist — die Thüringer besiegt und ihr Land nach Süden hin vergrößert. Jetzt sollte dieser Stamm an die Spitze von ganz Deutschland treten. Doch auch andere Erwägungen müssen stattfinden. Der Anfangs¬ stoff für den Geschichtsunterricht muß, fast möchte man in Rücksicht auf