200 Das Altertum. feiner Flotte zurückzukehren, wo ihm noch Hilfsmittel genug zu Gebote gestanden wären, floh er uach Ägypten, wurde aber bei der Landung auf Befehl des Königs Ptolemäos Dionysos, der Cäsars Rache fürchtete, meuchlerisch getötet. Drei Tage nach¬ her betrat Cäsar mit einem kleinen Heere den Boden Ägyptens. Als man ihm den Kops und den Siegelring des Pompejus brachte, wandte er sich mit Abscheu weg und vergoß Thränen über das Schicksal seines unglücklichen Gegners. 205) Den weiteren Verlauf des zweiten Bürgerkrieges unter¬ brachen zwei Unternehmungen: der sogenannte Alexandrinische Krieg und der Krieg gegen Pharnaces. Kleopatra, die Schwester des ägyptischen Königs Ptolemäos Dionysos, machte nämlich bei Cäsar Ansprüche auf deu ägyptischen Königs¬ thron geltend und wußte durch Schmeicheleien denselben für sich zu gewinnen. Cäsar setzte sie wieder in ihre frühere Stellung als Mitregentin ein, aber Dionysos verweigerte die Anerken¬ nung dieses Richtspruches, und Cäsar, der nur 5000 Manu bei sich hatte, kam so in das Gedränge, daß er fast mit seinen Truppen aufgerieben wurde. Zum Glück kam Verstärkung und 40 nun gelang es ihm, das Heer des Königs gänzlich zu vernichten. '^'Kleopatra erhielt die Herrschaft und einen jüngern Bruder zum Schein als Mitregent. Dionysos selbst ertrank auf der Flucht im Nil. Alsdann wandte sich Cäsar gleichsam im Fluge gegen Pharnaces, den Sohu des Mithridates, König von Pontus, der mehrere Länder, die zum Gebiete seines Vaters ge¬ hörten, wieder an sich gerissen hatte. Bei erfocht Cäsar jenen berühmten Sieg, den er nach Rom mit den Worten meldete: „Ich kam, sah und siegte." Diese eine Schlacht machte dem Krieg ein Ende und Cäsar kehrte nach Nom zurück, um seine Feinde zu demütigen, seine Freunde aber zu belohnen. 206) Aber mit dem Tode des Pompejus hatte dessen Partei doch nicht aufgehört, und Cäsar hatte noch viele Gegner. Ein¬ mal hatten sich in Nordafrika die Anhänger der Republik, und unter ihuen sehr ehrenwerte Männer, gesammelt und waren ent¬ schlossen, die alte Staatsverfaffuug aufrecht zu erhalten. Dann standen auch die beiden Söhne des Pompejus, Cnejus und Sextus Pompejus, in Spanien an der Spitze eines zahlreichen Heeres. Aber gerade das war der Fehler, daß die eigentlichen Pompejaner und die Republikaner für sich besonders han¬ delten, statt ihre Kräfte zu vereinigen. Cäsar setzte deshalb zu¬ erst nach Afrika über und vernichtete die republikanischen Truppen 46 in der Schlacht bei Thapsus vollständig. Die vornehmsten )1-Anführer, unter ihnen Cato der Jüngere, nahmen sich selbst