Cäsar vom Rubico bis Brundisium. In Rom. 147 stürzung und Verwirrung groß. Pompejus hatte in seiner Zuversicht gar keine Vorbereitungen getroffen, er hatte, als man ihn mahnte, geantwortet: „Wenn ich mit dem Fuße auf die Erde stampfe, so werden aus dem Boden Italiens Legionen hervorwachsen." Jetzt forderte ihn der Prätor Favonins höhnisch auf, er solle doch auf die Erde stampfen und die versprochenen Legionen schaffen. Ratlos schwankte der Mann hin und her, bis er sich endlich entschloß, Rom zu verlassen und alle Mitglieder des Senates aufzufordern ihm zu folgen; wer zurückbleibe, den werde er als einen Anhänger Cäsars behandeln. Die meisten Senatoren folgten ihm nach Capna, das der Sitz der Regierung werden sollte. Zwar wurden an verschiedenen Orten Italiens Truppen für Pompejus ausgehoben und zusammengezogen, aber es kam zu keiner rechten Einheit, daß man dem rasch vor¬ dringenden Cäsar, dessen übrige Legionen allmählich nach¬ gekommen und durch viele Überläufer vermehrt worden waren, einen erfolgreichen Widerstand hätte leisten können. Daher begab sich Pompejus nach Brundisium, um mit den dorthin beorderten Truppen nach Griechenland überzusetzen. Cäsar hatte in 60 Tagen ganz Italien gewonnen, und wenn er jetzt den Pompejus an der Flucht aus Italien verhindern konnte, war der Krieg bald beendigt. Deswegen eilte er so schnell wie möglich nach Brnndisium; aber es gelang ihm nicht mehr, den Pompejus festzuhalten. Auch konnte er ihm nicht sogleich folgen, da es ihm an einer Flotte gebrach. Von Brnndisium ging Cäsar nach Rom, das er auf feinem Eroberungszug hatte bei Seite liegen lassen. Nach¬ dem er hier die nötigsten Anordnungen getroffen, zog er nach Spanien, um das dortige Heer des Pompejus zu vernichten; er wollte, wie er sagte, erst das Heer ohne Feldherrn schlagen, dann den Feldherrn ohne Heer angreifen. In kurzer Zeit waren die Führer des Pompejus in Spanien mit ihrem Heere eingeschlossen und gezwungen, sich zu ergeben. Ein großer Teil der Truppen trat in Cäsars Heer ein. Nach seiner Rückkehr übernahm Cäsar zu Rom das Konsulat für das I. 48 und eilte dann nach Brundifium, um zum Kriege 10*