Terrain halten. Aber sie standen wie die Mauern; General von Fransecky verrichtete mit seiner (Magdeburger) Division Wunder' der Tapferkeit gegen eine vierfache Nebermacht. Endlich nahte die Hülfe. Nachmittags zwischen 2 und 3 Uhr führte der Kronprinz seine Armee in die rechte Flanke der oster, reichischen Ausstellung. Die Garden erstürmten unter Führung des Generals Hiller von Gärtringen, welcher hier den Heldentod starb, das Sorf ©hlum und drangen tief in die österreichische Ausstellung hinein, Prinz Friedrich Karl und General Herwarth führten ihre Truppen zum neuen Angriff vor und bald waren die Oesterreicher ans allen Punkten geworfen. Anfangs gingen sie Ziemlich geordnet zurück. Da führte aber König Wilhelm' persönlich seine Reiterei zur Verfolgung vor; rascher und rascher wurde der Rückzug der Oester¬ reicher und bald artete er in wilde Flucht aus. Nur die Tapferkeit ihrer Artillerie und die rasch hereinbrechende Dunkelheit rettete die Oesterreich er vor gänzlicher Vernichtung. ^>hr Verlust war ungeheuer, derselbe betrug an Todten und Verwundeten allein über 20,000 Mann; außerdem fielen gegen 20,000 Gefangene, 11 Fahnen und 174 Kanonen in die Hände der Sieger. König Wilhelm führte fein siegreiches Heer jetzt rasch bis dicht vor Wien und als auch die mit Oesterreich verbündeten süddeutschen Truppen, trotz ihrer doppelten Nebermacht, von den preussischen Generalen Vogel von Falken ft ein und Manie uff el überall geschlagen wurden, bat Oesterreich durch Vermittelung des Kaisers von Frankreich um Frieden. c? V D 16 b u r 3 ' dem Hauptquartier des Königs Wilhelm, kam es am 26. Juli zum vorläufigen Friedensschluß und am 23. August folgte der endgültige Friede zu Prag. Oesterreich mußte aus dem deutschen Bunde austreten, seine Rechte auf Schleswig-Holstein an Preußen abtreten, 20 Millionen ^er Kriegskosten zahlen und im Voraus alle Einrichtungen genehmigen, welche Preußen m Norddeutschland treffen würde. Mit den süddeutschen Staaten wune unter sehr milden Bedingungen der Friede und zugleich ein Schutz, und Trutz b und Uiß geschlossen, durch welches im Kriegsfall dem Könige von Preußen der Oberbefehl über sämmtliche süddeutschen Truppen übertragen wurde. Jetzt wurden Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhesseu, Nassau und Frankfurt a. M. dem preußischen Staate einverleibt; mit den übrigen nord¬ deutschen Staaten schloß Preußen den Norddeutschen Bund. 65. Der deutsch-französische Lrieg (1870 und 1871). Der Ansang des Krieges. Preußen und der Norddeutsche Bund erlangten jetzt mehr und mehr Be¬ deutung tn Europa. König Wilhelm und seine Minister und Generale, besonders ier zum Bundeskanzler ernannte Gras Bismarckund General Moltke, TTT ^feiert und bewundert, - nur in Frankreich nicht. Kaiser Napoleon III. und das französische Volk waren eifersüchtig auf Preußens Siege und fürchteten, datz Preußen mächtiger werden könnte, als Frankreich. Als nun tas französische Heer mit neuen, verbesserten Waffen, Chassepot-Gewehren und