Bonifatius, der Apostel der Deutschen. bb verließ Bonifatins ihr Land, fuhr den Rhein hinauf und stieg über die Alpen. Ein ganzer Pilgerzug ging mit ihm. Nach unendlichen Mühsalen kamen sie nach Italien. Der Anbück der schönen und heiligen Stadt entschädigte alle für die überstandenen Gefahren. Sie begaben sich in die Peterskirche und dankten Christus für die treue Führung. Nach einigen Tagen besuchte Bonifatius den Papst und brachte ihm sein Anliegen vor. Der Missionar hatte mit dem Kirchenfürsten eifrige und tägliche Unterredungen, bis der Sommer und mit ihm die Zeit der Ab¬ reise und Rückkehr heranrückte. Bonifatius empfing vom Papste einen Emp- fehluugsbries für den fränkischen König und den Auftrag, die wilden Völker Germaniens zu besuchen. Er kehrte nach Deutschland zurück und ging ins Land der Hessen und predigte das Evangelium und taufte Taufende. Überschrift? Zusammenfassung: Bonifatius' Heimat. Die erfolglose PredigtbeideuFrieseu. Die Reise nach Rom. Die Be¬ kehrung der Hessen. c) Nachdem er alle Hessen bekehrt, in ihrem Lande noch mehrere Kirchen erbaut und Seelsorger eingesetzt hatte, begab er sich ins Land der Thüringer. Er predigte und ruhte nicht eher, bis auch der größte Teil dieses Volkes be¬ kehrt war. Überschrift? Zusammenfassung: DieBekehruugderThüringer. ä)Wie sorgte Bonifatius nun dafür, daß die GetaufteudemChri st eu glauben treu blieben? Schon im Hessenlande hatte er Kirchen erbaut und Prediger eingesetzt, die das Volk in der christlichen Lehre unterrichten sollten. Die Gründung des Klosters Fulda. Aber woher nahm er tüchtige Prediger? Er rief Mönche aus England nnd Italien nach Deutschland und stellte sie als Seelsorger an. Doch ihre Zahl war viel zu klein. Bonifatius beschloß, mitten in Deutschland eine Stätte zu gründen, an welcher Prediger ausgebildet werden sollten. Er hatte in Bayern einen deutschen Jüngling, namens Sturm, kennen und lieben gelernt. Diesen nahm er mit nach Fritzlar, um ihn der Erziehung und dem Unter¬ richte einer seiner Priester zu übergeben. Dieser bestrebte sich mit allem Fleiße, Sturm zum Dienste Gottes zu erziehen. Sturm wurde gleichfalls zum Priester geweiht und begann ringsumher den Völkern zu predigen. Nach¬ dem er drei Jahre lang seinem Berufe nachgegangen war, kam er auf den Gedanken, sich von der Welt ganz zurückzuziehen und das harte und rauhe Leben eines Einfiedlers zu führen. Bonifatius unterstützte freudigst diesen Plan, gab seinem Schüler zwei Gefährten und beauftragte ihn, in den großen Buchenwald an der Fulda zu ziehen und daselbst eine Stätte zu bereiten für fromme Männer, die sich ganz dem Dienste Gottes widmen wollten. So zogen die drei nach der Einöde. „Von Fritzlar ausgehend, nahm sie bald der dichte Wald auf. Sie fahen nichts als Himmel und Erde, ungeheure Bäume und wilde Tiere. Am dritten Tage gelangten sie an die Stelle, wo heute das Städtchen Hersfeld liegt. Als sie von dort die umliegende Gegend be¬ sehen und ausgekundschaftet hatten, beteten sie zu dem Herrn, daß dieser Ort ihnen zur Wohnstätte gesegnet werden möchte. Sie errichteten kleine Hütten von Baumrinden und blieben dort längere Zeit. Das waren die ersten An-