1. Unsere lheimat in alter Zeit. t Die Beschaffenheit des Landes. Um die Zeit, da Jesus Christus geboren wurde, sah es in unserer Heimat ganz anders aus als heute. Es gab noch keiue Städte und Dörfer, Jeine Landstraßen und Eisenbahnen, feine fruchtbare Ackerfelder und saftige Wiesen. Das Wesertal und das Tal der Aue waren große Sümpfe, die im Frühjahr bei der Schneeschmelze in Seen ver¬ wandelt wurden. Das Wasser brachte von den umliegenden Höhen entwurzelte Bäume mit, die, sobald das Wasser sich verzogen hatte, in den Sumpf einsanken und mit Schlamm bedeckt wurden. Nach Hunderten von Jahren findet man jetzt diese Baumriesen vollständig erhalten beim Tonstechen wieder auf. Selbst ein Backenzahn vom Elefanten ist in einer Kiesgrube bei Rumbeck aufgefunden worden. *) Jahrhunderte gingen so vorüber, bis das Wasser in mehreren Flu߬ armen das Tal durchzog und der Sumpf allmählich austrocknete und fest wurde. Die umliegenden Berge, Hügel und Anhöhen waren während der Zeit mit dichtem Wald bewachsen, in dem Eichen, Buchen und Tannen bunt durcheinander standen. Niemand pflanzte die Bäume, niemand hieb sie um. Der Sturm warf die alten, morschen Baumriesen zu Boden; Straßen führten durch den Wald auch noch nicht, nur schmale Pfade, auf denen das Wild zum Wasser eilte, um zu trinken. Ein solcher Wald heißt Urwald. In diesem Urwalde lebten Wölfe (siehe Sagen Nr. 23, 24), Bären, Wildschweine, Auerochsen, Elentiere, Hirsche und Rehe. f Die ersten Bewohner unserer Heimat. Zu der Zeit, da noch das ganze Land von Urwald bedeckt war, kam aus dem fernen Osten ein großes Volk in unsere Heimat, um sich hier Wohnplätze zu suchen. Ueber den Deister und Süntel stiegen sie *) Derselbe befindet sich in dem Besitze des Herrn Lehrer Knnze in Nenndorf.