106 aber in Demut ab und sprach: „Wie sollt' ich hier eine güldene Krone tragen, wo mein Heiland eine Dornen¬ krone trug?!" Er nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes". Nun war Jerusalem und das heilige Land der Christen¬ heit wiedergegeben; leider nicht lange. Gottfried von Bouillon starb schon nach einem Jahre. Sein Bruder Balduin folgte ihm. Die Christen des Abendlandes glaubten nun genug ge= than zu haben und unterstützten ihre Glaubensgenossen im Morgenlande nicht weiter. Eine Stadt und eine Provinz nach der andern ging wieder an die Türken verloren, zuletzt auch Jerusalem. Der türkische Sultan „Saladin" benahm sich edel gegen bie besiegten Christen und gab den Kranken und Wunden aus seiner Kasse Reisegelb in bie Heimat. Nun es zu spät war, veranstaltete man noch mehrere Kreuzzüge, bas Verlorene wieber zu gewinnen, aber ver¬ geblich. Zuletzt sollten unmünbige Kinber bas Unmögliche möglich machen. Tausenbe zogen über bie Alpen — einem sicheren Tobe entgegen. Gott wollte es nicht mehr! Jerusalem ist heut noch in ben Hänben ber Türken. Friedrich Barbarossa. (1152—1190.) Nicht weit bavvn, wo bie Wiege unserer Zollemsürsten staub, im lieben Schwabenlanb, erhebt sich ein wilbroman- tifcher Bergkegel, ber Staufen. Dorther stammt bas Ge¬ schlecht ber Hohenstaufen, bas bem beutschen Reich eine Reihe berühmter Kaiser gab.