— 266 — Proviant, Getreide, Brot und Wein; dann sollten seine Lands¬ knechte in die Stadt eingelassen werden, da sie lange im Felde gelegen und allerlei Dinge sausen müßten, wie Schnürstiefel, Leinwand, Tuch. Doch vou letzterem wollten die Bürger nichts wissen. Von Zabern 'ans rückte der König gegen Straßburg vor. soll vou den Hausbergen ans die Stadt in Augenschein genommen haben, stand aber von jeglichem Angriff ab. Dann zog er nach Hagenau, daraus nach Weißen bürg und verließ dann das Elsaß, da niederländische Truppen in sein eigenes Gebiet eingefallen waren. So blieb Straßburg für diesesmal durch sein treues festhalten zu Kaiser und Reich vor einer Überrumpelung bewahrt und rettete dadurch auch seine eigene Selbständigkeit. Es blieb bis aus weiteres eine freie deutsche Reichsstadt. Kaiser Karl V. hörte mit Schrecken von dem Verluste der lothringischen Städte. Obgleich der Winter schon im Anzug war, rückte der Kaiser doch vor Metz (1552). Die Franzosen hatten aber inzwischen die Stadt zu einer starken Festung umgeschaffen und reichlich mit Lebensmitteln versehen. Die Geschütze wurden gegen die Stadt gerichtet, aber mit wenig Ersolg. Es brach ein früher, harter Winter herein; Seuchen rafften einen Teil des Be¬ lagerungsheeres dahin; der Kaiser lag selbst an der Gicht dar¬ nieder. -L0 wurde er genötigt, die Belagerung auszuheben, und voll schmerz über sein Unglück trat er am zweiten Weihnachtstage den Rückzug an. Metz blieb in den Händen der Franzosen. X. Aus den Zeiten des dreißigjährigen Krieges. Während des dreißigjährigen Krieges wurde das Reichsland, besonders das Elsaß, schwer heimgesucht. Das erstemal war es zur Zeit des Pfälzer Krieges. Als Ernst von Mansfeld in Diensten des Winterkönigs, des Kurfürsten Friedrich V., gegen -Lilly nach der Pfalz zog,^drang er auch in das Elsaß ein. Da der Kaiser in Böhmen L-ieger geblieben, hoffte er, ihm hier Schaden zufügen zn können. Das Elsaß stand nämlich damals großenteils unter der Herrschaft des habsburgischen Hauses. Es besaß die Landgrafen¬ würde im Elsaß, die Landvogtei über die zehn freien kaiserlichen Städte und beherrschte die um Hagenau gelegenen vierzig Reichs- dörser. Zudem war der Sundgau dem Hanse Österreich durch Erbschaft zugefallen. Denn im Jahre 1324 hatte der Erzherzog Albrecht die Tochter des letzten Grafen von Pfirt geheiratet. Tiefer südliche Teil wurde von einem österreichischen Landvogt von Ensis- hetm aus verwaltet. Er war ein habsbnrgischer Beamter. Mansfeld hatte es zunächst aus Hagenau, den Sitz des kaiser¬ lichen Landvogtes, abgesehen. Anfangs verteidigten sich die Hagen- aiter mit ihren Kanonen tapfer-; doch waren sie Mansfelds großer