liege hier zu deinen Füßen. Denke, wenn dein alter Vater so vor einem jüngeren Manne knien müßte!" Solchen Worten konnte Achilles nicht widerstehen. Er hob den weinenden Greis liebevoll auf und sprach ihm Trost zu. Sogleich ließ er Hektors Leichnam sauber waschen und in ein reines Gewand schlagen. Dann lud er selbst ihn auf den lvagen des priamus und versprach, elf Tage lang von allem Kampfe abzu¬ stehen, um die Leichenfeier für Sektor nicht zu stören. Da eilte priamus in die Stadt zurück, und unter großen Festlichkeiten bestatteten die Trojaner den besten ihrer Helden. Nicht lange darnach ereilte der Tod auch den gewaltigen RchiUes. Paris erlegte ihn durch einen Pfeil¬ schuß, der von dem Gotte Apollon gelenkt war. 8. Das hölzerne Pferd. Endlich führte eine List zur Eroberung der Stadt. Die Griechen bauten auf des Ddqsseus Hat ein hölzernes Pferd, hoch wie ein Turm. Durch eine verborgene Tür stiegen Gdysseus, Menelaus und andere Helden in den Bauch des Ungeheuers. Dann brachen die Griechen ihr Lager ab und eilten auf die Schiffe, als wollten sie nach Hause segeln. Das Pferd aber ließen sie auf dem Schlacht- felde stehen. AIs die Trojaner die Feinde hatten abziehen sehen, kamen sie scharenweise vor die Tore und betrachteten staunend den lvunder- bau. Während sie miteinander stritten, was er wohl bedeuten solle, brachten Hirten einen gefangenen Griechen daher, den sie am Meeres¬ ufer ergriffen hatten, stlle umdrängten ihn und fragten neugierig, was denn das riesige Pferd da solle. „Das darf ich nicht sagen," er¬ widerte der listige Grieche, „doch wenn ihr mir das Leben schenken werdet, sollt ihr es erf ahren." Die Trojaner versprachen ihm Schonung, und der Gefangene fuhr fort: „Ihr wißt, das ganze Heer meiner Landsleute ist abgesegelt. Damit ihnen die Götter eine glückliche Heimkehr gewähren, haben sie zum lveihgeschenk das Pferd gezimmert. Das bringt, wie der Priester sagt, Glück, wo es steht, und hättet ihr es in eurer Stadt, so würde sie unüberwindlich sein. Darum aber haben es die Griechen so ungeheuer groß gebaut, daß es nicht durch eure Tore hindurchgehe." Die Trojaner glaubten dem Schwätzer und hatten nichts (Eiligeres zu tun, als das nächste Stadttor abzubrechen und das Pferd mit großer Mühe in die Stadt zu bringen. 9. Trojas Untergang. Aber der Grieche hatte sie betrogen; die Feinde waren nur zum Schein abgefahren und bald wieder umgekehrt. In der Nacht, als alles in Troja sorglos schlief, rückten sie vor die Stadt; die geharnischten Männer stiegen aus dem Pferde hervor, rissen die Stadttore tos, und mit gewaltigem Kriegsgeschrei drangen die