— 146 — zu führen, verband sich nun Preußen mit Österreich, und unter dem Oberbefehl des alten Feldmarschalls Wrangel, der schon vor sechzehn Jahren für Schleswig-Holstein rühmlich gefochten hatte, drang am 1. Februar 1864 et» preußisch- österreichisches Heer von 73 000 Mann über den Eiderstrom in das Herzogtum Schleswig ein. Buer durch das Land zog sich, elf Meilen lang, eine berühmte Verschanzungslinie, das sogenannte Danewerk, dessen Eroberung als sehr schwierig galt. Wenige Tage nach dem Einmärsche in Schleswig erschien unter dem General Gablenz die österreichische Heeresabteilung, welche die Dänen in dem Gefechte beiOberselk zurück¬ schlug, vor dem gefürchteten Platze. Aber als nun der Sturm beginnen sollte, war das Danewerk von dem Feinde bereits ge¬ räumt. Die Dänen hielten ihr Heer nicht für zahlreich genug, um das weit ausgedehnte Festungswerk erfolgreich zu ver¬ teidigen. Sie zogen sich daher in eine zweite Befestigung zu¬ rück, die ihnen stärkeren Schutz verhieß. Das waren die Düppeler Schanzen. Sie lagen an der Ostküste von Schleswig auf einem Höhenzuge gegenüber der kleinen Insel Alsen und gewährten den Dänen eine sehr feste Stellung. Ihre Eroberung, die schwerste Arbeit des ganzen Krieges, fiel den Preußen zu, die der Prinz Friedrich Karl, König Wilhelms I. Neffe, befehligte. Sieben Wochen dauerte die Belagerung und Beschießung; da erfolgte am 18. April 1864 der Sturm. Unaufhaltsam dringen die kühnen preußischen Krieger trotz des mörderischen Gewehr- und Kanonenfeuers der Dänen vorwärts. Nach vierstündigem Kampfe um zwei Uhr nachmittags ist das mächtige Bollwerk erobert; auf allen Schanzen wehen die preußischen Fahnen. Über 5000 Feinde sind getötet, verwundet oder gefangen, 118 Kanonen von den Siegern erbeutet. Da ging ein heller Jubel durch Schleswig- Holstein und weithin durch alle deutschen Gauen; das Festland von Schleswig war vom Feinde gesäubert. König Wilhelm eilte von Berlin nach dem Schlachtfelde, um feinen tapferen Kriegern Dank zu sagen für ihren heldenmütigen Kampf und Sieg.