Vas Wormser Konkordat 1122 23" 5. Kaisertum und Papsttum auf gleicher Machthöhe. Das Wormser Konforöat 1122. M. G. Leg. sect. IV, tom. I, S. 159 — 161. 3m Hamen der heiligen und unteilbaren Dreieinigkeit. Ich, Hein¬ rich, von (Bottes (Bnaben römischer Kaiser (unb) Augustus, überlasse aus Liebe zu (Bott unb zur heiligen römischen Kirche unb zum Herrn Papst Calixtus unb für bas heil meiner Seele (Bott unb ben heiligen Gottesaposteln Petrus unb Paulus unb ber heiligen katholischen Kirche die ganze Investitur burch Ring unb Stab unb gestatte, bajz in allen Kirchen, bie in meinem König- ober Kaiserreiche liegen, kanonische Wahl unb freie weihe ftattfinbe. Die Besitzungen unb Regalien bes seligen Petrus, bie seit Anbeginn biefer Zwietracht bis zum heutigen Tage, sei es zur Seit meines Vaters, sei es meiner eigenen, weggenommen worben finb, erstatte ich, soweit ich sie in Besitz habe, berfelben heiligen römischen Kirche zurück - bei benen aber, bie ich nicht habe, werbe ich treulich helfen, baß sie zurückerstattet werben. Auch bie Besitzungen aller anberen Kirchen unb Fürsten und anberer so Kleriker wie Laien, bie in biesem Kriege (vverra) verloren gegangen sinb, werbe ich nach bem Rate ber Fürsten ober auf bem Rechts¬ wege, soweit ich sie habe, zurückgeben; bei benen, bie ich nicht habe, werde ich treulich helfen, baß sie zurückgegeben werben. Unb ich gebe bem Herrn Papst Lalixt unb ber heiligen römischen Kirche unb allen, bie auf seiner Seite stehen ober geftanben haben, wah¬ ren Frieben; unb in Fällen, wo bie heilige römische Kirche Hilfe forbert, werbe ich treulich helfen, unb wo sie mir Klage führt, werbe ich ihr bie gebührenbe Gerechtigkeit verschaffen . . . Ich, daliytus, Bischof, Knecht ber Knechte Gottes, gestatte Dir, mei¬ nem geliebten Sohne Heinrich, burch (Bottes (Bnabe römischem Kaiser (unb) Augustus, baß die Wahlen ber Bischöfe unb flbte bes teutonischen Königreiches, bie bem Königtum unmittelbar unterstehen, in Deiner Gegenwart geschehen, ohne Simonie unb irgenbtvelche Gewaltsamkeit; bergeftalt, baß Du, wenn eine Zwietracht unter ben Parteien auftaucht, nach bem Rate ober bem Urteil bes Metropolitans ((Erzbischofs) unb ber zur Provinz gehörigen (Bischöfe) ber vernünftigeren Partei Zu¬ stimmung unb Hilfe gewährest. Der Erwählte aber soll bie Regalien ohne jeden Zwang burch bas Szepter von Dir empfangen unb, was er Dir hiernach von Rechtswegen fchulbet, tun (b.h. ben Lehnseib leisten). wer aber aus anberen (Begenben bes Kaiserreichs geweiht ist, soll binnen sechs Monaten bie Regalien ohne jeben Zwang burch bas Szepter von Dir empfangen unb, was et Dir hiernach von Rechts wegen fchulbet, tun; ausgenommen alle, bie anerkanntermaßen zur römischen Kirche ge¬ hören. 3n Fällen aber, wo Du mir Klage führst unb Hilfe forberft,