— 18 — geworfen. Kurze Zeit hielten sie sich noch mit Hilfe östreichischer Batterien auf einer Höhe hinter Sagschütz, wurden aber bald überflügelt und eilten in wilder Flncht nach Lenthen hin. Die Preußische Reiterei unter Ziethen war vor Gohlau auf sumpfige Wiesen geraten und mußte vor angreifender östreichischer Reiterei zurückgehen. Die östreichischen Reiter gerieten aber bald in das Feuer des anrückenden preußischen Fußvolks. Nun gelang es Ziethen, sie in die Flucht zu schlagen. Bis gegen Rathen hin wurden die Fliehenden verfolgt. Der linke Flügel der Östreicher war vernichtet, aber nun begann die zweite Schlacht. Die Front der östreichischen Aufstellung hatte sich während der Kämpfe auf dem linken Flügel allmählich gegen Süden gewendet. Dav Dorf Lenthen bildete nunmehr das Zentrum und den Stützpunkt der neuen Ausstellung. In diesem Dorfe hatten sich die Flüchtlinge vom linken Flügel festgesetzt; vom rechten Flügel her kam ausgiebige Hilfe, und daö langgestreckte Dorf mit feinen eng aneinander stoßenden gemauerten Gehöften starrte den andringenden Preußen wie eine Tod und Verderben sprühende Festung entgegen, vor allem der mit Geschütz besetzte hochliegende Kirchhof. Im Galopp heranfahrende östreichische Batterien überschütteten über das Dorf hinweg die Preußen mit einem Hagel von Granaten. Aber auch die preußischen Geschütze räumten fürchterlich unter dem im Dorfe auf der engen Straße und in den Gärten zusammengedrängten östreichischen Fußvolke auf, von der das Bataillon bis 30 Mann tief stand. Kurz nach 3 Uhr ward Leuthen vom 2. und 3. Gardebataillon mit Bajonett und Kolben genommen; aber das östreichische Fnßvolk faßte, unterstützt von neu herangekommenen Batterien, noch einmal festen Fuß auf dem Windmuhleuberge hinter Lenthen. Gleichzeitig geriet das vorgehende preußische Fußvolk in Gefahr, von vorstürmender östreichischer Reiterei in der linken Seite umfaßt zu werden. Der Augenblick war bedenklich, denn die Bataillone waren stark gelichtet, und der Schießbedarf fing an zu mangeln. Da warf sich General v. Driesen, der bisher mit 50 Schwadronen bei Radax- dors in gedeckter Stellung gestanden hatte, den von Guckerwitz nach Leuthen vorbrechenden östreichischen Reitern in die Flanke, und auf dem Gelände zwischen Frobelwitz und Leuthen entwickelte sich nun bei einbrechender Dunkelheit ein furchtbarer Reiterkampf. Die Östreicher wurden bis Saara und Liffa zurückgeworfen. Ihr Führer, General Lucchesi, fiel. Das wilde Getümmel des Reiterkampfes im Rücken des noch den