10 Acilii - zahl. Diese 10 Kohorten standen jetzt in 2 Treffen, 5 Kohorten in jedem: auf der rechten Seite des Vorder¬ treffens die erste nnd gerade hinter ihr die 6.-; auf der linken Seite die 5., dahinter die 10.*). Diese Schlachtordnung dauerte bis zu den Zeiten des Trajan und Hadrian, wo man sich in den Kämpfen mit bis dahin unbekannten Feinden wieder zur Schlachtordnung ohne Zwischenräume hinneigte und dahinter eine Reserve aufstellte. Acilii, eine plebejische gens, zu welcher die Fa¬ milien der Balbi, Glabriones, Rufi und Severi gehören. 1) M'. Acilius ©labrio, Volkstribun im I. 201 v. Chr., unterdrückte eine Verschwö¬ rung der Sclaven in Etrurien als Prätor im I. 196. Liv. 33, 36. Im I. 191 wurde er Consul und erhielt den Auftrag, den Krieg gegen Antio- chos den Großen von Syrien zu führen, welchen er im Engpaß von Thermopylai besiegte und aus Griechenland vertrieb; darnach besiegte er die Ai- tolier (Liv. 36, 2 ff. 22 ff.). Dafür erhielt der von feinen Soldaten gefürchtete Feldherr einen glänzenden Triumph (Liv. 37, 46.). Als er sich im Jahre 187 um die Censur bewarb, wirkten auf Anstiften feiner patricischen Mitbewerber, besonders Cato's, die Tribunen dem homo novus entgegen und wollten ihn wegen Unterschlagung eines Theiles der Kriegsbeute vor Gericht ziehen. Die Klage wurde nicht weiter verfolgt, als er von feiner Bewerbung zurücktrat (Liv. 37, 57.). Ob er Verfasser der Annalen von Erbauung der Stadt an bis zum Jahre 195 in griechischer Sprache ist, welche indeß im Alterthum wegen ihrer Unzuver¬ lässigkeit nicht sehr geschätzt wurden (Liv. 25, 39. 35, 14 ), ist zweifelhaft. Derselbe scheint nicht den Beinamen Glabrio geführt zu haben. — Sein Sohn 2) M'. Acilius Glabrio weihte einen Tempel der Pietas im Jahre 181, den fein Vater wäh¬ rend des Kampfes bei Thermopylai gegen Antio- chos gelobt hatte; auch errichtete er dem Vater eine vergoldete Reiterstatue. Liv. 40, 34. — 3) M'. Acilius Glabrio war Prätor im Jahre 70 v. C., dann Consul im I. 67 mit C. Calpur- nius Pifo, mit dem er die lex Acilia Calpurnia gab, und Gegner des Pompejus, als Ganbinius vorschlug demselben unumschränkte Gewalt für den Seeräuberkrieg zu geben (Cic. de imp. Pomp. 17.). Später erhielt er das Commando gegen Mithri- dates nach Lucnllus' Abberufung, doch nur kurze Zeit als selbständiger Anführer, indem der Senat ihn bald dem Pompejus unterordnete. Flut. Pomp. 30. Im I. 63 stimmte er im Senate für die Todesstrafe der Catilinarier, 57 war er Pontifex.— 4) M'. Acilius Glabrio, Vater und Sohn, Se¬ natoren unter Domitian, der den Vater ermorden ließ. Suet. Dom. 10. Acinäces, «xti'azrjg, Name des kurzen und ge¬ raden persischen Säbels, welcher an der rechten Seite getragen wurde. Hdt. 7, 54. Hör. od. 1, 27, 5. Acipenser, ein uns unbekannter, fälschlich mit dem Stör verglichener Seefisch, der zur Zeit der punischen Kriege bei den Römern so beliebt war, daß bekränzte Sclaven ihn unter Begleitung eines Flötenspielers in das Triclinium trugen (Macr. sät. 2, 12. Athen. 7, p. 297. F.), der aber in einer *) In dieser Form: . □ — Acta. etwas späteren Zeit ganz aus der Mode kam. Hör. sät. 2, 2, 47. Plin.n. h. 9, 26. Ackerbau. Der Einflüß desselben auf die Ver¬ hältnisse des antiken Lebens ist unverkennbar. Zwar scheint er in Griechenland nach Time, l, 2. ursprünglich der störenden Wanderungen wegen weniger beachtet und dem Boden nur das für das jedesmalige Bedürfniß Erforderliche abgewonnen zu fein, während der Vorzug fruchtbarer Strecken Streit und Parteizwist aller Art hervorrief; in¬ dessen erscheint er doch sofort als die wesentliche Grundlage des Götterglaubens (der pelasgischen Mythologie) und religiösen Cultus, innerhalb des¬ sen er in der Demetertierehrung seinen Mittelpunct findet. Doch ist auch selbst Apollons sühnende und reinigende Macht für denselben entschieden günstig. In der homerischen Zeit ist der Ackerbau als die Hauptbeschäftigung der Menschen anzusehen, und auch in der Folge galt er als der naturgemäßste Erwerbszweig, der mit Eifer betrieben wurde. Er war zugleich eine wesentliche Grundlage der Verfassung und des socialen Lebens, aus welchem Grunde er mit klugem Verstände von den Tyran¬ nen besonders gepflegt und gehoben ward. Auf ihm beruhte die Dauerhaftigkeit und innere Stärke namentlich der oligarchischen Staaten, vornehmlich Sparta's. Derselbe wird daher auch von hervor¬ ragenden Männern noch in später Zeit nicht als Nebensache betrieben; er galt als das gerechteste der Erwerbsmittel (Plut. Philop. 4.). Gewöhn¬ lich faßte man aber den Ackerbau im weiteren Sinne, so daß die Baumzucht (Olive und Rebe) und selbst ein Theil der Viehzucht (Schafe) mit hineingezogen wurde. — Das römische Leben ruhte ganz auf diesem Grunde und bewahrte feine sittliche Kraft, so lange eben dieser Zweig gesell¬ schaftlicher Thätigkeit in ungetrübter Reinheit blieb. Spuren dieses frühen Einflusses aus latinischem Elemente find an der Sprache unverkennbar, die alle auf die Segnungen des friedlich stillen Lebens eigenthümlich bezüglichen Worte nach Niebuhrs treffender Beobachtung daher entlehnte. Als der Ackerbau erst vernachlässigt ward, erwachte das Bedürfniß, ihn eben sowohl theoretisch darzulegen (Cato, Varro, Vergil n. A.) als praktisch zu er¬ neuern (vgl. Cic. off. 1, 42. Plin. ep. 3, 19.). Acro, H elenius, ein römischer Grammatiker am Ende des 2. Jahrh, n' C., verfaßte Kom¬ mentare zu Comoedien des Terenz und zu Horaz, vielleicht auch zu Perfius, sicherlich aber nicht zu Vergil. Den echten Horazcommentar besitzen wir nicht mehr; die feinen Namen tragende Scholien¬ sammlung scheint im 7. Jahrh, entstanden zu sein. Sie ist mit den übrigen Horazfcholien herausgegeben von Pauly, 1858, und von Hauthal, 1866. Acta 1) diurna u rbis oder popul i, oder diurna allein, (vn:oiiv7]fiura) eine Art Tages¬ chronik vertretend. Es war Sache der Privatthätig- feit gewesen Neuigkeiten aus Rom an Abwesende mitzutheilen; durch Cäsar (Suet. Caes. 20.) wurde seit 59 die Zusammenstellung und Veröffentlichung der Nachrichten eine regelmäßige und amtliche. Der Inhalt war theils amtlich, theils bestand er in Familiennachrichten aller Art, welche an die Redac¬ tion eingesendet wurden. Nach Abfassung wurde das Original ausgehängt und sorgten zahlreiche scribae für die Verbreitung und die Versendung in die Provinzen mit Erlaubniß despraefectusurbi.