276 Dalmatius das Land, an dessen von Buchten zerrissenen Küsten zahlreiche größere und kleinere Inseln lagen. Es war fruchtbar au Wein, Oel und Ge¬ treide. Die Dalmatier trieben Jagd, Fischerei, Viehzucht, hauptsächlich aber Seeraub, woriu sie durch die Beschaffenheit ihrer Küsteu begünstigt wurdeu. Zuerst werden sie 156 v. C. erwähnt, als der Consnl M. Fignlns sie bekriegte; sie wurden besiegt und ihr Land verheert. Einen gleichen Ausgang hatte der Feldzug des Cäcilius Metellus gegen sie, der anch Salona eroberte. Zu Cäsars Zeit schlüge» sie, stets durch ihre Berge geschützt, mehrere römische Heere, unter¬ warfen sich ihm später und empörten sich wiederum nach seinem Tode. Erst Angnstus bezwang sie (23), nachdem schon (39) Asinins Pollio sie mit Glück bekämpft hatte. Hör. od. 2, 1, 10. An dem Aufstande der Pannonier (5 n. E.) unter Bato betheiligten sie sich, wurden aber nach Unter¬ drückung desselben völlig unterworfen und bilde¬ ten fortan einen Theil der Provinz Jllyricnm. Strab. 7, 314 f. Liv. 44, 31. Plin. 3, 22. App. Ill. 11 ff. Veil. Pat. 2, 110 ff. Dalmatius, 1) Stiefbruder Constautius d. Gr., Sohn des Constantins Chlorns und der Theodora (jedoch uicht, wie Einige meinen, derselbe mit seinem Bmder Hannibalianns), starb noch vor Constantin, der ihn zum Censor erhoben hatte. - 2) der Sohn des erstem, scheint von großen Anlagen nnd großer Bildung geweseu zu sein, weshalb Constantin der Große ihn sehr hochhielt und im I. 335 znm Cäsar ernannte. Er bezwang das empörte Eypern, erhielt von Constantin bei der Theilung des Reichs die thrakischen Länder und kam nach dessen Tode in einem Soldatenauf¬ stande um. Eutr. 10, 9. Aur. Vict. Caes. 41. Damälis, Jüia-kIls, oder Bits, Bovg, Vor¬ gebirge und Ort ant Eingang des thrakischen Bosporos, Byzautiou gegenüber, das heut. Dorf Karek Sarai. Hier soll Jo, der die Kalchedonier eine eherne Kuh errichteten (Pol. 5, 43.), hinüber- geschwommen, und Damalis, die Gemahlin des athe^ nischen Feldherrn Ehares, begraben worden sein. Damarete , , Gemahlin des Tyran- iien Gelon. IJiod. Sic. 11, 26. Nach ihr ist benannt das Damareteion, eine steil. Münze, im Werthe = 4 attischen Drachmen, die sie nach Diodor im I. 480 v. C. zuerst hatte schlagen lassen. Damascus, Jchlkgy.6g, im A. T. Damasek, jetzt Dimeschk, die uralte, berühmte und besonders seit der röyüschen Herrschaft bedeutende Haupt¬ stadt Koilesyriens am Fluß Chrysorrhoas, in einer herrlichen Gegend, unweit der Grenze Pa- lästina's. Die Stadt, von David unterworfen, ward den Reichen Inda nnd Israel bald gefährlich, ging dann aber an die Assyrer, Perser mtb an Alexander über. Arr. 5, 11, 9. 15, 1. Gurt. 3, 12 ff. Strab. 16, 755 f. Die römischen Kaiser hoben die Stadt außerordentlich, namentlich Dio- cletian durch seine großen Waffenfabriken, deren Klingen noch jetzt berühmt sind. Damasippus, 1) L. Lieiuius, ein durch seine Aechtungen und Tödtuugen von Mitgliedern der sullanischen Partei, worunter Carbo, Seävola (Pontifex), Autistins n. A. waren, berüchtigter Marianer, der nach Snlla's Siege mit dem Leben büßen mußte. Sali. Cat. 51, 32. Cic. ad fam. 9, — Danaos. 21, 3. Veil. Pat. 2, 26. Val. Max. 9, 2, 3. — 2) Ein anderer Licin. D. erscheint bei Cicero (ad fam. 7, 23, 2. ad Att. 12, 29, 2. 33, 1.) als Liebhaber von Statuen, Käufer und Verkäufer von Parks und ist vielleicht identisch mit dem von Horaz (sät. 2, 3.) eingeführten Tugeudfchwätzer, der nach Vergeudung seines Vermögens sich der stoischen Philosophie in die Arme warf. Damasitliymos, Sohn des Kaudaules, Fürst von Kalhnda in Karten, fiel während des Zuges des Xerxes gegen Griechenland in der Seeschlacht bei Salamis. Hdt. 8, 67. Damastes, l) s. Theseus. — 2) D. ans Sigeion, griech. Historiker, jüngerer Zeitgenosse des Herodot und Hellanikos, dessen Schüler er ge¬ nannt wird, scheint namentlich eine griech. Ge¬ schichte geschrieben zu habeu. Vgl. Müller, Fragm. hist. Graec. II, S. 64 f. Damnum, der verschuldete Schaden, im juri¬ stischen Sinne der widerrechtlich bereits an¬ gerichtete oder drohende Schaden, für welchen der Urheber Ersatz geben muß. Häufig sind fol¬ gende Verbindungen: 1) damnum iniuria da¬ tum, b. h. der durch Verletzung der einer an¬ dern Person gehörigen Thiere ober Sclaven be¬ reitete Schaben, welcher schon zufolge ber XI l Tafeln ersetzt wurde. Die lex Aquilia im 2. oder 3. Jahrhundert v. C. mobificirte biese Be¬ stimmungen unb führte bie actio legis Aquiliae ein. Cic. Brut. 34. Tull. 8, 11. 41 f. 2) damnum infectum, der noch nicht vollbrachte, aber durch den drohenden Einsturz oder durch bie neue Anlegung nachbarlicher Baulichkeiten bevor¬ stehende Schaden. Der leidende Theil hatte, wenn er nicht eine Kaution vom Nachbar erhalten konnte, das Recht einer Klage. Cic. top. 4. Verr. 1, 56. Vgl. Cautio. Damökles, zlauonlrig, ein Günstling des älte¬ ren Dionysios am syraknsischen Hose, dem dieser durch das mitten in der reichsten mtb glättzend- ften Fülle ihm über bem Haupte schwebende Schwert bie Unsicherheit unb Gefahr irbischer Hoheit vergegenwärtigte. Cic. tusc. 5, 21, 61. vgl. Hör. od. 3, 1, 17. Pers. 3, 40. Dämon s. Phintias. da/Liooicc, das Gefolge ber lakebaimonischen Könige im Felbe (os tisqI da[iooiav, Xen. Hell. 4, 5, 8. 6, 14.), besteheub aus den Polemarcheti, Sehern, Aerzten u. s. w. Dana, ddva, bedeutende Stadt Kappadokiens, vielleicht identisch mit Schatte. Xen. An. 1, 2, 20. Danae s. Perseus. Dana'i s. Graecia, 10. Danaides s. Danaos. Javäxtj, der Obolos, den matt den Verstor¬ benen als Fährgeld (vavlov) für bett Charou itt bett Muttb steckte, ursprünglich eine kleine persische Münze. Danaos, Javaög, Sohn bes ägyptischen Königs Belos (dessen Eltern Poseibon unb Libha waren) unb ber Anchinoe, Repräsentant ber achaiischen Danaer. Die gewöhnliche Sage macht ihn aber zu einem Aeghpter und erzählte, er sei ans Ehern- nis in Oberägypten mit seinen 50 Töchtern, den Danaiden (zlavutSsg, Beliben nach ihrem Gro߬ vater genannt), vor ben 50 Söhnen seines Bru¬ ders Aigyptos, die einen Ausstand erregt hat¬ ten, nach Argos geflohen und habe daselbst durch