Entella — Epameinondas. 361 der Name verschwunden und Gerenia üblich. II. 10, 150. 292. Entella, "EwsUa, alte Stadt Siciliens tut westlichen Theile der Insel am Krimissos, sür die Geschichte der Insel zu den Zeiten der Dionyse nicht unwichtig. Diod. Sic. 14, 9. 15, 73. 16, 67. Cic. Verr. 3, 43. 103. Einen Fluß gleichen Na¬ mens in Etrurien nennt Ptolemaios. Entoria, die Tochter eines römischen Land¬ mannes, gebar dem Saturn, welcher ihren Vater besucht hatte, 4 Söhne: Janus, Hymnus, Fanstus und Felix, welche von ihrem Erzenger im Weinbau unterwiesen wurden, im berauschten Zustande aber den Großvater tödteten, dann sich selbst das Leben nahmen. Bei einer späteren Hungersnoth, welche man als Strafe des Gottes auslegte, stiftete Lu- tatius Catulns einen Altar mit 4 Gesichtern am tarpejischen Felsen und nannte einen Monat Ja¬ nuar. Vgl. Ikarios. EnyalioSj ’Ewulios, Beiwort des Ares, selten bei Corner als Adjectiv, öfter substantivisch als Name des Gottes.(17. 13, 519. 22, 132. u. an¬ derswo). Einen besondern Dämon dieses Namens wollte man sonst in dem attischen Ephebeneide finden. Jetzt ist das Komma zwischen und ’Ev. gestrichen. Der Name kommt von ’Ewc6, der Personisication des Kriegsgetümmels. Enyo s. Bellona, Gürgo it. Rb ea Kybele. Eordaia, ’EoqScclcc, od. Eorclia, ’EoqSlk, eine von den illyrischen Eordi bewohnte Landschaft des südlichen Makedoniens am Bcrmiosgebirge nnd Haliakmonflnß, durch welche die Egnatische Straße ging, mit den Städten Kelle, Arnissa, Phiska nnd Galadrai. Hdt. 7, 185. Thue. 2, 99. Pol. 18, 16,3.34, 12,8. Liv. 31, 39f. 33, 8. 42,53. 45,30. Eos, ’Hcög, Aurora, die Göttin der Morgen¬ röthe, Tochter des Hyperion und der Theia, Schwester des Helios mtb der Selene. Hesiod. theog. 371. Der Name r]toq, aiol. avag, kommt von arjfii, uveo, wehen, weil mit dem Anfange des Frührvths gewöhnlich Windhauch verbunden ist; fv kommt Aurora von aura. Die rosenfingrige (poöodaxzvZog, „von den fünf blaßrothen, perpen- dicnlär am Horizonte aufsteigenden Lichtstreisen, die man in Kleinasien und Griechenland ^über¬ haupt im Süden) vor dem Aufgange der Sonne wahrnimmt", Ameis zu Horn. Od. 2, 1.), hell¬ glänzende Göttin imSafrangewande (hqok6ti£7i1os, vgl. Verg. A. 7, 26. Aurora in roseis fulgebat lutea bigis) erhebt sich des Morgens in aller Frühe von ihrem Lager aus dem Okeauos und bringt, indem sie mit ihrem Gespann weißer und röthlicher Rosse ihrem Bruder Helios voran an den Himmel fährt, den Menschen und Göttern das Licht des Tages. So ist sie bei Homer die Göttin des Tagesaufgangs, des Tageslichts im Allgemeinen, aber nicht die Göttin der Tages¬ dauer; erst bei deu Tragikern wird sie der He- mera gleich, welche bei Hesiod, noch von Eos verschieden, eine Tochter der Nyx und des Erebos ist (theog. 124. vgl. 748.). Die Göttin des Früh- roths, welche noch beim Flimmern der Sterne mit Windeshauch sich hebt, gebar dem Sternenmann Astraios die Winde Argestes, Zephyros, Boreas und Notos, sowie den Heosphoros und die übrigen Sterne (Hesiod. theog. 378); wie die hinwegraf¬ fenden Sturmesgöttinnen, die Harpyien, entführt sie Meufchen, jedoch nur, um ihrer Liebe sich zu erfreuen, so den Tithon os, deu Sohn des troj. Königs Laomedon. Zeus gewährte ihr für den¬ selben ewiges Lebsn. Allein sie hatte nicht um ewige Jugend für denselben gebeten; daher trock¬ neten seine Glieder aus und es schwand seine Stimme. Sie verschloß ihn daher in ein Gemach (hymn. in Ven. 3, 219—238.) oder verwandelte ihn in eine Cikade. Die Vergänglichkeit der Schön¬ heit der Eos wird auf den grau gewordenen Gatten übertragen. Sie gebar dem Tithonos den Emathion uud'Memuou (Hesiod. theog. 984.), den König der Aithiopen, welcher vor Troja kämpft und von Achilleus erlegt wird. Auch den Orion entführt sie, den Kleitos, den Sohn des Man- tios (Od. 5, 121. 15, 250.), und von dem Gipfel des Hymettos in Attika den Kephalos, den Gatten der Prokris. Ov. met. 7, 700. Einen Cul¬ tus hatte Eos nicht. Dargestellt wird sie entweder aus dem Wagen, in prächtiger Gestalt, oder als Führeriu der Sonnenrosse, eine Fackel in der Hand. — Bei den lat. Dichtern ist Aurora ganz gleich mit Eos. ’ExayysXia hieß in Athen die in der Volks¬ versammlung ausgesprochene, bisweilen selbst eid¬ lich bekräftigte Erklärung, eine Criminalklage gegen Jemanden anstellen zu wollen (So-AiuaGLuy zivi snayytlleiv), besonders gegen Redner unb Staats¬ männer, die vor bem Volke austreten wollten, gerichtet, um im Vorwege bas in sie gesetzte Ver¬ trauen zu schwächen. ’Ejiayojyri hieß 1) ber magische Bannspruch, womit man namentlich bie unterirdischen Götter zum Beistände der Menschen oder böse Geister zum Schrecken eines andern heraufbeschwor, oft verbunden mit snco8ri\ — 2) in der Logik und Rhetorik die Jndnction, der Beweis aus der Er¬ fahrung, vom Einzelnen zum Allgemeinen auf¬ steigend, im Gegensatze des eigentlichen Syllogismos. Epakria s. Attika^ 6. 17. Epakten, fnay.xai! (rjUEQcu.), die Ueberschuß- tage, die durch die Zusammenstellung zweier un¬ gleicher Zeiträume entstehen, namentlich die (11 an der Zahl), welche das Sonnenjahr vor dem Mondjahre voraus hat. Epameinondas, 'EnufitivcovSag, boiotisch ’Enu- fuv., der Thebauer, Sohn des Polymnis, aus einer edlen, aber unvermögenden Familie, war um 418 v. C. geboren. Bis zu seinem 40. Jahre verwandte er sein Leben auf körperliche und gei¬ stige Ausbildung, besonders hatte auf ihn die Lehre nnd der Umgang des Pythagoreers Lysis Einfluß, der in seinem Hause eine Freistätte ge¬ funden harte. Flut. mus. 31. Cic. de or. 3, 34. Paus. 9, 13, 1. Nep. Epam. 2. Die politische Richtung der damaligen Pythagoreer bewahrte ihn indeß davor, sich einem beschaulichen Philosophen¬ leben hinzugeben. Seine gymnastischen Uebungen hatten kriegerische Tüchtigkeit zum bestimmten Ziel, und neben Philosophie, Musik und einer strengen Tugendübung, die sich in Entsagung des Sinnenreizes, Verschmähung des Reichthums und aller Weichlichkeit, Selbstverleugnung und Beschei¬ denheit äußerte, war doch Thätigkeit und Auf¬ opferung für Vaterland und Mitbürger die höchste Idee feines Lebens. Gerade aber weil ihm viel¬ leicht unter allen Griechen die hohe Aufgabe einer Republik zum klarsten Bewußtsein gekommen war, hielt er sich fern von politischen Parteiungen, ob-