Ehea Silvia — B-hesos. tischen Korybanten vermengt worden sind; 9tl)ea | soll ihnen ihr Kind Zeus zur Bewachung nnd Ernährung übergeben haben. Damil Kronos das Geschrei des. in der idaiischen Grotte verborgenen Knaben nicht vernehme, machten sie ein Waffen¬ getöse, indem sie mit den Speeren aus die Schilde schlugen. Die Priester der Rhea und des idaii¬ schen' Zeus hießen ebenfalls Kureten und führten zn Ehren der Göttin und ihres Sohnes den lär¬ menden Waffentanz tiqvIl?, tcvqqlxv aus. Von den Orten Griechenlands, in welchen Rhea Ky- bele verehrt ward, führen wir noch ans: Theben, wo Pindar ihr ein Heiligthum errichtete, Athen, Arkadien, Elis, Sparta. Bei den Thrakern hatte der Rheacult früh Eingang gefnnben; durch ihre Einwirkung kam ein dionysisches Element in den Dienst der asiatischen Göttin. Nach Rom ge¬ langte der Eultns der Kybele zur Zeit des Han- uibal, im I. 204 v. C.; damals holte man das Bild der Göttin, einen rohen Stein, ans Pessi- nüs und baute ihr einen Tempel ans dem Pala¬ tinischen Berge. Liv. 29, 11. 14. Ov. fast. 4, 265 ff. Ihr Fest, Megalesia (von [iByalr\ ^r/rr/p), wurde einige Tage vor den Cerealien aus ähn¬ liche Weise wie diese gefeiert, und zwar von den patrieischeu Fraueu, während die Cerealien den plebejischen Frauen angehörten. Der orgiastische asiatische Dienst blieb aber in Rom immer ein ausländischer, zu dem mau phrygische Galli als Priester nahm. Die Galli zogen mit rauschender phrygischer Musik singend durch die Straßeu Roms und bettelten für ihre Göttin. Die Tanrobo- lia (Stieropfer), mit Widder- und Ziegenopfern der Kybele und dem Atys dargebracht, wobei der Priester sein Gewand mit dem Blute des geopfer¬ ten Stieres tränkte, entstanden in Rom etwa zur Zeit der Antonine. Sie waren der Taufe nach¬ gebildet und hatten die Bedeutung einer Wieder gebnrt. Auch in Griechenland fanden die orgia- stischen Ausartungen des Kybelebienstes mit seinen verschiedenartigsten Gaukeleien, die von den Bettel- priestern der Göttin, den firjTQayvyzai, geübt wurden, ihren Kreis nur unter den untersten Classen der Bevölkerung. — Rhea Kybele hatte eine Menge von Beinamen, besonders nach den Orten ihrer Verehrung. In Kreta hieß sie JIuv- öu>qcc, ferner hieß sie &Qvyiu a, Pkrygia mater (Verg. A. 7, 39.), ’ld'ai'ce, alma pa- rens Idaea devim (Verg. A. 10, 252.), mater Idaea (Liv. 29, 10.), Berecynthia (Verg. A. 7, 784. 9, 82.), Kv[uxi!a, TJsgclvovvxlcc, Eiffvlrivr] u. s. w. — Heilig war der Göttin der Löwe (Löwen ziehen den Wagen der durch die Gebirge fahrenden Göttermutter, oder sie reitet auf einem Löwen), die Eiche, die Pinie. — Dargestellt wurde sie gewöhnlich thronend als Matrone und Herr¬ scherin, eine Mauerkrone auf dem Haupte (tur- rigera, Ov. fast. 4, 224., turrita, Verg. A. 6, 78»).), unter welcher ein Schleier hervorwallt, Lö¬ wen zn beiden Seiten ihres Thrones. Pheidias hatte das Ideal der Rhea ausgestellt. Rliea Silvia s. Rea Silvia. Rhegium, 'P^yiov, j. Reggio, bedeutende Stadt an der Küste vou Bruttinm und an ber sieilischen Meerenge (Ildt. 1, 170.), gegründet etwa 725 v. C. vou Chalkidieru ans Euboia und Messeuiern ans bem Peloponnes unter Anführung des Anti- mnestos ans Zankte. Die messenische Bevölke rung Hatte lange Zeit die Uebennacht, ein Ober¬ haupt aus ihrer Mitte stand an der Spitze, bis 461 v. C. die Söhne des letzten Herrschers Auaxilas vertrieben wurden. Diod. Sic. 11, 76. Durch Handel und Lage wurde die Stadt bald sehr bedeutend, weshalb Dionysios I. sie angriff und nach elfmonatlicher Belagerung nahm (Pol 1, 6.), feit welcher Zeit sie ihre alte Blüte nicht wieder erlangte. Im I. 279 setzten Campaner, die als römische Besatzung bei lagen, sich in Besitz ber Stabt unter Raub, Morb unb Plünberung ber Bewohner, bis bie Römer bie Meuterer be straften. Pol. 1, 6 f. 3, 26, 6. Erbbebeu und der römische Bürgerkrieg hatten die Zahl der Be¬ wohner so geschwächt, daß August sie durch aus¬ erlesene Seesoldaten ergänzte. Von Rhegion ober eigentlich ber etwas nörbticher gelegenen 'Prjyivcov arrjlLs überschiffte man die Meerenge von Meffaim. Den Namen leitete man entweder von Qiqyvvui (wegen des hier erfolgten Durchbruchs des Meeres), ober von regium „die königliche" ab; wahrschein¬ lich ist der Name sieilischen Ursprungs. Strah. 6, 257 ff. 'Psitoi f. Attika, 4. Rlieneia s. Delos. Rhenus, 'Pf/ro?, j. Rhein, der Grenzfluß zwi scheu Gallien nnd Germanien, hatte nach Cäsar i (&. g. 4, 10.) seine Quelle auf den lepontischeu Alpen, nach Tacitus (Genn. 1.) auf den rätischen, genauer aus dem Berge Adula. Nachdem er gegen W. den Lacus Veuetns ober Briganlinns durch¬ strömt, wendete er sich gegen Norden (Tac. a. a. 0.) und nahm eine Menge von Nebenflüssen ans. unter welchen links Mofella und Mosa, rechts Nicer, Monns und Lnppia die bedeutendsten wa ren. Die an seinen Ufern wohnenden Völker- schasteu in Gallien nennt Cäsar (b. g. 4, 10.); im Osten waren es die Räti, Liudelici, Mattiaci, Sugambri. Teneteri, Usipetes, Brncteri, Frisii. Vor dem Anfange des batavischen Gebiets trennte ber RH ein sich in 2 Hauptarme (Verg. A. 8, 724. Ehenus bicornis, bei ber s. g. Schenken schanz), von denen der westliche Vacälus, Va Halis (j. Waal) sich mit der Maas vereinigte (bei Worfunt) und die Bataverinsel bildete. Die Angabe Cäsars (b. g. 4, 10.): multis capitibus in Oceanum influit, wurde schon im Alterthum als falsch bezeichnet. Der östliche Amt behielt den Namen Rhenus. Nad)bem Drusus in beit 1. 10 ititb 9 v. C. Canäle Hatte graben lassen, um bie burd) Seen uttb Sümpfe erschwerte Ein fahrt in bie See zu erleichtern (Tac. ann. 1, 00. 63. 70. 2, 6. 13, 54. Germ. 34.), ist von 3 Mün¬ dungen bie Rebe, später wieber nur von 2. — Cäsar war ber erste Römer, der den Rhein mit einem Heere überschritt, zwischen Neuwied und Coblenz; nach v. Göler das erste Mal bei Urmitz, in der Nähe vou Engers (b. g. 4, 17 ff.), das zweite Mal näher bei Coblenz, bei der Insel Niederwerth (b. g. 6, 9 ff.). Doch sind die An sichten hierüber verschieben. Rhesos, 'Prjaog, l) Flnßgott in Bithynien, Sohn bes Okeanos nnb ber Tethys. Hesioil. theog. 340. Hom. H. 12, 20. — 2) Sohn des Etonetis (ober des Flußgottes Strymon unb ber Muse Enterpe oder Malliope), König von Thrake, der als Bundesgenosse der Troer kam, mit schnellen, blendend weißen Rossen, von denen bas Sd)icksal