aufgesagt, sondern auch untereinander vereinbart, sich wegen der erlittenen Härte an ihm zu rächen und ihn in seinem Schlosse zu überfallen. Zu ihrem Vorhaben hatten sie die ganze Umgebung bis hinauf nach Burgstädt aufgeboten. Der Graf erhielt aber Nachricht von dem Plan und entzog sich ihrer Rache durch die Flucht. 1200 Mann stark drangen sie in die Rochsburg ein und zerschlugen und verwüsteten hier alles. Als nun der Gras militärische Hilfe herbeibrachte — in der Nachbarschaft stand ein Kürassierregiment —, schienen sie Widerstand leisten zu wollen. Erst versuchte der Führer der 30 Mann starken Abteilung, gütlich mit den Bauern Zu verhandeln. Er ritt auf sie zu und forderte sie auf, nach Hause zu gehen. Kaum hatte er aber ausgeredet, so flog ein starker Knüppel dicht an seinem Kopfe vorbei und warf einen hinter ihm haltenden Reiter aus dem Sattel. Ohne Säumen feuerte der Leutnant feine Pistole ab und sprengte in den dichtesten Haufen der Aufrührer hinein, feine Leute mit blanker Waffe ihm nach. Der größte Teil der Bauern ergriff sogleich die Flucht, die übrigen wurden vertrieben. Gegen 20 waren ver¬ wundet worden, aber nur wenige gefährlich. Dieser Vorfall machte dem Aufruhr in dieser Gegend ein Ende. Am 26. August war die kurfürstliche Kommission ge¬ bildet worden, und schon am 5. September konnte sie dem Landesherrn berichten, daß die Ordnung allenthalben wieder hergestellt sei. Nun wurden auch die Truppen in ihre Garni¬ sonen zurückbeordert. Gegen 200 Personen — 34 waren auf dem Königstein interniert — büßten ihre Unbesonnenheit mit Gefängnisstrafen. Aber schon im nächsten Jahre wurden alle vom Kurfürsten begnadigt. Diejenigen Bauern, die sich trotz mannigfacher Drohungen und Mißhandlungen vom Ausstand ferngehalten hatten, er¬ hielten goldene Denkmünzen im Werte von 12 Dukaten und außerdem Geldbelohnungen in Höhe von 40—60 Talern, wie bie Richter Weißke in Frauendorf, Beyer in Oberfranken¬ hain, Wagner in Offig und Hermsdorf in Meinsberg, der Schöppe Reichelt in Reinsdorf und die Hüfner Wehner in