1. Das Steuerwesen in Kursachsen im
17. und 18. Jahrhundert.
Seit dem Jahre 1635 *) umfaßte unser Vaterland ein Ge¬
biet von 40000 qkm (736 Geviertmeilen) und reichte von der
Werra bis zur Oder, vom Erzgebirge bis zum Harze und dem
Spreewald. Es war in sieben Verwaltungsbezirke — den
Meißner, Leipziger, Neustädter, Thüringer, den Kurkreis, den
erzgebirgischen und vogtländischen Kreis2) — geteilt, wozu
noch die Ober- und Niederlausitz, das Fürstentum Querfurt
bei Merseburg, ein Teil der gefürsteten Grafschaft Henneberg
in Franken, die Herrschaft Treffurt rechts der Werra und ein
Teil der Grafschaft Mansfeld kamen. Über die Länder der
Fürsten von Schwarzburg, der Grafen 3) von Schönburg
und der Grafen von Stolberg und Solms befaß, der Kurfürst
nur die Landeshoheit.
1) 1635 schloß Kurfürst Johann Georg I., der seit 1630 auf schwedischer
Seite gestanden hatte, mit Kaiser Ferdinand II. den Frieden von Prag und
erhielt die beiden Lausitzen.
2) Die 7 Kreise werden auch als die sächsischen Erblande bezeichnet.
3) 1790 wurde die Waldenburger Linie gefürstet.
4) Gebiet zwischen der Zwickauer Mulde und der Chemnitz, 580 qkm
(I8V2 Geviertmeilen) groß und damals gegen 80 000 Einwohner zählend.
Städte: Waldenburg, Glauchau, Meerane, Hohenstein, Ecnstthal, Lichtenstein,
Callnberg, Hartenstein, Lunzenau, Penig und Burgstädt.