9 In einem Hügel bei Remmesweiler (Kreis St. Wendel) fand man 1837 eine schöne Schnabelkanne, ein breites Eisen¬ schwert, einen Kuppelring und zwei dünne Goldplättchen. Im Jahre 1892 hob man bei Tholey (Kreis Ottweiler) eine Schnabelkanne. Bei Wollscheid (Kreis Wittlich) fand man ein großes Bronzebecken mit Eisenwand, und bei Morbach (Hochwald) hob man schöne griechische Schnabelkannen. Reiche Funde machte man 1830, 1851 und 1866 besonders bei Weiskirchen (Kreis Merzig): eine doppelhenklige Bronze¬ urne, zwei unteritalische Schnabelkannen, einen eisernen Dolch in einer eisernen, mit Bronzeblech überzogenen Scheide, eine aus reinem Goldblech getriebene Brosche und eine Fibel mit drei rohen Menschenköpfen geziert, waren das Ergebnis der drei Ausgrabungen. Die hier gefundene Fibel ist insofern besonders charakteristisch, als man Fibeln dieser Art jenseits der Alpen und in Frankreich bisher nicht fand; zahlreich traf man sie jedoch am Rhein an, ein Be¬ weis, daß sie hier hergestellt wurden. — Bei Besseringen (Kreis Merzig) fand man 1863 eine Schnabelkanne, Nach¬ bildungen eines goldenen Diadems und mehrere Bronze¬ beschläge. Goldschmuck, Fibeln, Eisenschwerter, eiserne Schildbuckel, Bronzearmfeifen, Gefäße aus braunem Ton, Tonflaschen, Urnen u. a. fand man außerdem in der Saar¬ gegend, auf dem Hochwald (Osburg) und bei Biewer (Land¬ kreis Trier). Unter den vorgeschichtlichen Funden des Rheinlandes beanspruchen vor allem die niederrheinischen ein besonde¬ res Interesse. Zwischen Sieg und Wupper (bei Siegburg, Niederpleis, Schreck bei Birk, Lohmar, Altenrath, Troisdorf, Wahn, Heumar, Leidenhausen, Thum, Dellbrück, Schle¬ busch), bei Düsseldorf und Duisburg (auf der Wedau), bei Rees und Haltern, bei Emmerich und Elten, bei Rheindaeien, * Calbeck (Kreis Geldern), Uedem und Pfalzdorf (Kreis Cleve) u. a. 0. wurden seit der zweiten Hälfte des 19. Jahr¬ hunderts zahlreiche Gräber aufgedeckt. Alle Gräber zeigen Leichenbrand. Urnen dienten zur Aufnahme der Knochen¬ reste. Die übrigen Brandreste wurden mantelartig darüber aufgeschüttet. Den Urnen sind vielfach kleinere Gefäße beigegeben. Einfache Verzierungen und Bemalungen mit Ton und Graphit kommen häufiger vor. Als Grabbeigaben