13 und seiner Sippe, die Bitte und den Dank des freien Ger¬ manen. Die großen Gräberfelder am Niederrhein (s. o.) hielt man bis vor nicht langer Zeit für ausschließlich ger¬ manisch. Das hat sich als Irrtum erwiesen. Unzweifelhaft germanische Flachgräber aber wurden bei Niederpleis, am Fliegenberge bei Altenrath und im Scheuerbusch bei Wahn nachgewiesen. Aus den zahlreichen Funden der vorgeschichtlichen und älteren geschichtlichen Zeit ergibt sich, daß ursprünglich die fruchtbaren Niederungen: der Trierer Talkessel, die Um¬ gebung von Coblenz, das Maifeld, das Neuwieder- und Linzerbecken und das Land am Niederrhein, soweit es von Überschwemmungen frei blieb, bewohnt, die unwirtlichen Höhen des Hunsrücks, der Eifel und des Westerwaldes aber der Kultur noch nicht erschlossen waren. Die Bodenerträge der kultivierten Gebiete waren jedenfalls fähig, ihre Be¬ wohner zu ernähren. Erst später, als bei zunehmender Bevölkerung der bisher bewirtschaftete Boden nicht mehr imstande war, seine Bewohner mit Lebensmitteln genügend zu versorgen, drang man in die bis dahin unkultivierten Teile des Landes allmählich vor. Schon lange bevor die Römer Gallien eroberten, stan¬ den die Kelten und Germanen am Rhein mit den Kultur¬ völkern des Altertums in Handelsbeziehungen. Griechische Kaufleute kamen von Massilia die Rhone hinauf an den Rhein, und etruskische Händler überstiegen die Alpen und gelangten rheinabwärts an den Mittelrhein und die Mosel. Durch das Tal der Dora Baltea führte aus Norditalien eine Straße über den Kleinen St. Bernard in das Tal der Isere, durch dieses die Rhone aufwärts zum Genfersee, von dort zum Neuenburger- und Bielersee die Aar abwärts an den Rhein zum heutigen Basel. Von hier zog sich eine westliche Straße nach Straßburg, von dort durch Lothringen nach Metz, durch das Saargebiet über den Hochwald nach Trier und dann durch die Eifel nach dem heutigen Cöln; von Cöln aus begleitete sie den Strom bis zur Nordsee *). Von Stra߬ burg aus führte eine östliche Straße rheinabwärts bis Kastei; 1) Nach dem griechischen Geschichtsschreiber Polybius (210 bis 127).