264 II Die Zeit neuer Staatenbildungen. gaben sich selbst ihre Verwundeten das Wort: Hier kommt niemand durch. Am 17. schlug das Wetter endlich nm und Bonrbaki mußte, ohue Belfort zu entsetzen, den Rückzug eintreten, nachdem er 8000 Mann verloren hatte. Jetzt aber warf sich Mantenffel mit 70,000 Mann ihm in den Weg, amüsirte den alten Garibaldi mit Absenden einer Brigade, welche dessen 30,000 Mann in Dijon festhielt, und schnitt dem Bonrbaki den Rückzug auf Lyon ab. Diesem blieb nur das Ausweichen znr Schweizer¬ grenze übrig, weil die Feste vou Besan^on keinen Pro¬ viant hatte; er ordnete es noch an und suchte sich dann zu erschießen, zerschmetterte sich aber nur die Kinnlade. Sein Nachfolger Cliuchaut, allerwärts vou Mantenffel gedrängt und befchoreu, führte 2. Febr. noch 85,000 Mann bei Verrieres in die Schweiz, wo sie entwaffnet und freundlich bewirthet wurden. Belfort aber, dessen zwei Forts die Deutschen 8. Febr. erstürmt hatten, ka- pitnlirte am 16. ans Favres Weisung, damit der Waffen¬ stillstand verlängert werden könnte. Es war die einzige Festung (außer Bitsch, das kaum belagert worden war) deren Garnison freier Abzug bewilligt wurde. So war denn auch auf dieser Seite der schwere Kampf beendigt. 385,000 Franzosen befanden sich in Deutschland, 150,000 in Paris in Gefangenschaft, 100,000 waren in Belgien und der Schweiz, entwaffnet. § 25. Das deutsche Kaiserreich. Friedenspräliminarien. Während der blutigen Schlachten, die das verschlossene Paris umtobten, saßen seit Okt. 70 die Minister der vier Südstaaten mit Bismarck und einigen Vertrauensmänner« des norddeutschen Reichstags in Versailles zusammen, die deutsche Eiuiguug ihrem Ziele näher zu führen. Baden schloß sich bedingungslos an; Hessen und Würtem- berg machten einige Vorbehalte. Dann zog Baiern, das 80 Anstände ausgestellt hatte, Würtemberg auf feine Seite, worauf Bismarck mit Baden und Hessen 15. Nov. ab¬ schloß. Hiemit war die Rückströmung in Stuttgart be-