§ 31. Die Mission. 343 von Siam wenigstens in innigen Verkehr mit der euro¬ päischen Kultur gezogen, erleben aber vorerst nur Einzel- bekehrungen. Größere Gemeinden werden auf den Inseln des Archipels getroffen, theils alte, schlaffe, die der Wiederbelebung bedürfen, wie auf den Molukken, theils neugesammelte, wie die 70,000 Alifureu von Minahasa (S. 172), 6000 Javaner, 2000 Bataks auf Sumatra, 2000 Dajaks auf Borneo rc. Im Ganzen stehen 132,000 evangelische Christen unter niederländischer Herrschaft. Von allen Seehäfen Chinas dringt Gottes Wort, zuerst durch Morrison (f 1834) übersetzt, mächtig in's Innere des Landes (S. 167), selbst in die lange verschlossene Hauptstadt, und weitaus die Mehrzahl der 15,000 evan¬ gelischen Christen ist erst in den letzten 10 Jahren ge¬ wonnen worden, ein Fortschritt, der die Gelehrtenklasse zu allen möglichen Aufhetzungen und Ausbrüchen gegen die „fremden Teufel" uud ihre Auhänger aufstachelt und auch die Regierung zu unmächtigen Versuchen, die Mission einzuschränken, vermocht hat. — Wie Japan sich auf die Bahn der Reformen geworfen hat, ist schon (S. 171) erzählt. In Jedo dnrfte die erste evangelische Gemeinde 1872 unter Mitwissen der Behörden zusammentreten; hier läßt es sich dazu an, was wenigstens ein japanischer Minister schon ausgesprochen hat, daß das Christenthum bald sogar die Staatsreligion sein dürfte. Den größten Triumph hat das Evangelium im Stillen Ocean gefeiert, nämlich auf deu hochragenden vulkauischen Inseln uud den niedrigen Koralleneilanden, welche die Polynesier, eine malajische Race, einnehmen. In dem ganzen kolossalen Bogen, der von Neuseeland bis Hawaii hinaufreicht, hat dieses fast einsprachige, aber seit Jahr¬ hunderten zersplitterte, sehr begabte Naturvolk in rascher Aufeinanderfolge das lotu (Evangelium) angenommen; vielleicht zu spät, als daß sein Aussterben ganz aufge¬ halten werden könnte, denn seit der Entdeckung haben Pocken, Masern uud Lustseuchen furchtbare Ernten ge¬ halten. Keinenfalls aber stirbt das Volk, ohne Spuren