HO Geschichte des Dreißigjährigen Krieges. muntern. In möglichster Eilfertigkeit bewaffnete sich der meberfächjtfche Kreis. Außerordentliche Kriegssteuern wurden gehoben, Truppen geworben und Magazine an¬ gefüllt. Man unterhandelte mit Venedig, mit Holland, mit England wegen Subsidien. Man beratschlagte, welche Macht man an die Spitze des Bundes stellen sollte. Die Könige des Sundes und des Baltischen Meeres, natürliche Bundesgenossen dieses Kreises, konnten nicht gleichgültig zusehen, wenn ihn der Kaiser als Eroberer betreten und an den Küsten der nordischen Meere ihr Nachbar werden sollte. Das doppelte Interesse der Religion und der ^taatsklugheit forderte sie aus, die Fortschritte dieses Monarchen in Niederdeutschland zu begrenzen. Chri¬ stian 1 V., König von Dänemark, zählte sich als Herzog von Holstein selbst zu den Ständen dieses Kreises; durch gleich starke Gründe wurde Gustav Adolf von Schweden Zu einem Anteil an diesem Bündnis bewogen, hand- ®eibe Könige bewarben sich wetteifernd um die Ehre, Hingen ben niedersächsischen Kreis zu verteidigen und die furcht- mit bare österreichische Macht Zu bekriegen. Jeder bot sich an, (£f,n= eine wohlgerüstete Armee auszustellen und in eigner Per- 2b 'f°n anzuführen. Siegreiche Feldzüge gegen Moskau und Gustav Polen gaben dem Versprechen des schwedischen Königs Adolfs Nachdruck; die ganze Küste des Belt war von dem Namen Gustav Adolss erfüllt. Aber der Ruhm dieses Neben¬ buhlers nagte am Herzen des dänischen Königs, unb je mebr Lorbeern er sich selbst in diesem Feldzuge versprach, desto weniger konnte Christian IV. es von sich erhalten, sie seinem beneideten Nachbar zu gönnen. Beide brachten ihre Vorschläge und Bedingungen vor das englische Mi¬ nisterium, wo es endlich Christian IV. gelang, feinen Mit¬ bewerber zu überbieten. Gustav Adolf forderte zu feiner Sicherheit die Einräumung einiger festen Plätze in Deutschland, wo er selbst keinen Fuß breit Landes be¬ faß, um feinen Truppen im Fall eines Unglücks die nötige Zuflucht zu gewähren. Christian IV. hatte Hol-