21. Nikias aus Athen. 327 zu übertreffen suchten. Die gesummten Anstalten sahen mehr einem Gepränge ähnlich, womit die Athener ihre Macht und ihren Reichthum den übrigen Griechen zeigen wollten, als einer Rüstung gegen einen Feind. Nachdem die Mannschaft an Bord gegangen und Alles auf die Schiffe gebracht wordeu war, ertönte das Signal der Trompete, und eine feierliche Stille trat ein. Der Herold sprach im Namen der ganzen Flotte ein Gebet, welches Alle von den einzelnen Schiffen und das Volk am Ufer nach¬ sprachen; die Rauchaltäre dampften, das gesummte Heer goß ans goldenen und silbernen Bechern Trankopfer aus und begann den Paian zu siugeu, darauf zogen die Schiffe in langer Linie aus dem Hafen auf die hohe See, begleitet von den Segens¬ wünschen der zurückbleibenden Menge, welche mit stolzen Sieges¬ gedanken ihnen nachblickte. Doch Mancher mochte auch mit beklommenem Herzen seine Freunde fortziehen sehen in die weite unsichere Ferne. Die Flotte segelte um den Peloponnes nach Kerkyra, wo die Bundesgenossen mit ihren Schiffen und Mannschaften der Abrede gemäß sich einstellte::. Es waren jetzt im Ganzen 136 Kriegsschiffe mit 5100 Hopliten, 480 Bogenschützen, 700 rhodischen Schlenderen:, 120 megarischen Leichtbewaffnete::, 30 Reitern, 30 Lastschiffe mit Korn beladen und zugleich mit Bäckern, Zimmerleuten und Handwerkern aller Art besetzt. Mit den Schiffsmannschaften und den Dienern, welche den Krieger:: folgte::, betrug das Heer ungefähr 36,000 Mann, ohne die Hand¬ werker und die Besatzung der Proviantschiffe. In drei Ab¬ theilungen, welche unter die drei Feldherren vertheilt waren, fuhren die Schiffe an der Ostküste Italiens hinab gen Sieilien. In Betreff des Kriegsplanes waren die Feldherren verschie¬ dener Meinung. Nikias, der den Zug wider Willen mitmachte, suchte die Unternehmung in den engsten Grenzen zu halten; man sollte die Angelegenheiten von Egesta, den ursprünglichen Zweck der Expedition, ins Reine bringen, dann, an den Küsten Sici- liens hiufahreud, sich den übrigen Staaten zeigen, und wenn