33 „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfürsten mit Leib und Blut." Allerdings konnten diese des Kampfes ungewohnten Haufen gegen einen Feind von 11,000 Mann, der 38 Kanonen mit sich führte, nicht viel aus¬ richten. Plötzlich brach dev große Kurfürst von Franken auf und ging in zu jener Zeit vielbewunderten Eilmärschen über den Thüringer Wald in sein Land zurück. Er erschien seinen geliebten Unterthanen ebenso unerwartet, wie seinen schwedischen Feinden. Freilich führte er nur 5600 Reiter und 13 Kanonen mit sich, aber dafür war jeder seiner Soldaten ein Held und seinem Kurfürsten treu ergeben. Das am weitesten vorgeschobene schwedische Corps des Generals Wrangel zog sich eilends nach der Hauptmacht zurück. Ehe aber eine Vereinigung zu ermöglichen war, erschien der große Kurfürst bei Fehrbelliu und griff die Feinde an. Schon waren viele der kurfürstlichen Kanoniere, die mit ihren Geschützen auf einem Hügel hielten, gefallen, da kommt der Kurfürst selbst herbeigeeilt, hebt hoch sein gutes Schwert und ruft: „Tapfere Brandenburger, an eurer Spitze will ich siegen oder sterben!" Das tapfere Häuflein stürmt mit neuem Muthe gegen die Feinde, der Kurfürst voran. Sein Muth brachte ihn in die größte Lebensgefahr. Unversehens ist er mitten unter den Feinden, die von allen Seiten, schon sich freuend des guten Fanges, aus ihn eindringen. Wohl haut gut sein Schwert aber seine Kiaft erlahmt und er scheint verloren. Da sehen neun brandenbnraische Dragoner die Noth ihres Herrn. Mit ihren Schwertern machen sie sich Bahn und bringen jubelnd den Kurfürsten zu den Seinen zurück. Ein neuer Angriff erfolgt und die Schweden weichen zurück und zwar durch die plötzliche Wendung der Dmge so betroffen, daß auch die übrigen Schweden das Land räumten Es war die erste Waffeuthat des Landes, das nachmals seinen Namen von Preußen bekommen hat, und erfochten über die sieggewohnten und durch den Ruf und Glauben der Unbesiegbarkeit getragenen Schweden. Er befreite mit Einem Schlage das Land von räuberischen Bedrückern und bahnte den Weg zu weiteren Siegeszügen, deren Beute wohl zunächst wieder verloren gehen mochte, aber der Zukunft eine sichere Ausgabe bezeichnete." Ein einzelner Zug der Uuterthaueutreue verdient noch hervorgehoben m tüerben. Auf Zureden seines treuen Stallmeisters Froben hatte der Kurfürst seinen gewohnten und auch den Feinden kenntlichen Schimmel nicht bestiegen Froben ritt das Pferd selbst und ward erschossen. „Er fiel, ein Opfer seiner Treue- und das Andenken seiner That ist nicht blos durch das Wappen eines in ^u Adelstand erhobenen Gliedes seiner Familie, es ist unvergänglicher noch worden " ru^menbe Zeugmß des größten Nachkommen des Geretteten geehrt 18. Die Belagerung von Wien durch die Türken« (1683 n. Chr.) r5me ^lagerte Stadt, vor deren Mauern die Zelte des feindlichen Heeres nSl Ar”Ä ' ?n b!r Vertheidigung Männer von jeglichem Stande be¬ werten Antheil nehmend; Krieger und Bürger sich um einen Führer schaa- ßWth rf dessen Zngen standhafter Kriegermuth, bewährte Erfahrung, treues tfiffnnnnTh' s uchten; sie Alle aber mit Jubel und Dank und freudiger herannaht!" ' ^ “ ber ^ bie gottgesendete Hülfe 3